Gerade in Zeiten der Corona-Krise und der wirtschaftlich äußerst prekären Lage kommt es nicht nur dazu, dass viele Menschen unter gesundheitlichen Beschwerden und Zukunftsängsten leiden, sondern sich bedauerlicherweise auch mit finanziellen Schwierigkeiten herumschlagen müssen.
Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sind in diesem Zusammenhang zwei Begriffe, die normalerweise im geschäftigen Deutschland eine geringere Bedeutung spielen. Jetzt sind aber die Existenzen von immer mehr Leuten bedroht und sie werden vor ungewohnte Herausforderungen gestellt.
- Aufgrund der Tatsache, dass diese Herausforderungen alles andere als alltäglich sind und Sie nun möglicherweise auf gut Deutsch gesagt, den „Gürtel etwas enger schnallen müssen“, kann es sein, dass Sie sich nun mit Finanzbegriffen und Optionen herumschlagen müssen, von denen Sie zuvor nur am Rande etwas mitbekommen haben.
- Genau deshalb wollen wir Ihnen an dieser Stelle einen Überblick über die zwei Begriffe Dispokredit und Ratenkredit geben. In diesem Zusammenhang wollen wir Ihnen außerdem noch erklären, wieso es gerade jetzt für Sie Sinn machen könnte, wenn Sie sich für einen Ratenkredit entscheiden, um langfristige finanzielle Schäden zu vermeiden.
Was ist ein Dispositionskredit?
Falls Sie sich in einer dringlichen Lage befinden und schnell an Geld für eine neue Anschaffung kommen wollen, können Sie meist die Option des Dispositionskredits in Ihrem Girokontos nutzen. Ganz unkompliziert und ohne die Notwendigkeit einer Antragstellung können Sie den von der Bank gewährten Dispositionsrahmen nutzen, um schnell wieder liquide zu sein.
Der Dispositionskredit wird ganz einfach und in den meisten Fällen auch automatisch basierend auf den Kontobewegungen Ihres Kontos und der regelmäßigen Geldeingänge berechnet. Wenn Sie im Laufe der letzten Monate und Jahre immer konstant mit Geldeingängen überzeugen konnten, gewährt Ihre Bank Ihnen einen höheren Dispositionskredit.
Was Sie jedoch an dieser Stelle beachten sollten, ist, dass die Zinsen hierfür sehr hoch sind und auf den Tag genau berechnet werden, was Ihnen wenig Handlungsspielraum lässt. Demnach waren laut der Zeitschrift Finanztest die durchschnittlichen Dispozinsen im April 2018 bei nahezu 10 Prozent und in manchen Fällen sogar bei 14 Prozent. Das hat zur Folge, dass sich die Mehrkosten schnell für Sie aufaddieren können, wenn Sie nicht zeitnah dazu in der Lage sind, das geliehene Geld zurückzuzahlen.
Die Vorteile des Dispositionskredits im Überblick
- Keinerlei Nachweispflicht der Finanzsituation
- Schneller Zugriff auf die Kreditsumme
- Keine zusätzlichen Vertragsmodalitäten
Die Nachteile des Dispositionskredits im Überblick
- Hohe Zinsen
- Variable Zinssätze
- Hohes Verschuldungsrisiko durch leichte Versäumnisse
- Gewährter Kreditrahmen ist begrenzt
Demnach ist die Nutzung eines Dispokredits nur für eine kurzfristige Überbrückung von Geldmangeln zu empfehlen und sollte dem Wohle Ihrer finanziellen Sicherheit zuliebe nicht zur Gewohnheit werden. Sie sollten ebenfalls beachten, dass die Überziehungszinsen (die Zinsen für die Überziehung Ihres Disporahmens ) noch einmal deutlich höher ausfallen. Bei manchen Banken können diese sogar bei 19 Prozent liegen und dabei stets gewissen Fluktuationen unterliegen.
- Doch welche Alternative bleibt Ihnen, wenn Sie vielleicht auch langfristig Geld brauchen oder sich eine größere Anschaffung leisten wollen?
- Ist Ihnen die Flexibilität wichtiger, auch kurzfristig an das Geld heranzukommen oder sollten Sie sich doch lieber an eine langfristige Alternative halten, um unnötige Mehrkosten zu sparen?
- Welche Option haben Sie und wie können die Banken Ihnen in dieser Hinsicht weiterhelfen?
Die Lösung in diesem Fall heißt Ratenkredit Ratenkredit. Denn während der Dispokredit den Nachteil der hohen Zinsen und der dringenden Pflicht der schnellen Zurückzahlung mit sich bringt, haben Sie mit einem Ratenkredit nicht nur deutlich geringere Zinsen, sondern auch einen erheblich längeren Zeitrahmen, indem Sie Ihren Kredit zurückzahlen müssen. Gerade mittel- und langfristig zahlt sich dieser Vorteil im wahrsten Sinne des Wortes aus, da Sie mit einem Ratenkredit einiges an Geld sparen können.
Beim Ratenkredit haben Sie außerdem den weiteren Vorteil der Planungssicherheit, da die Zinsen und damit auch die Raten, welche Sie an die Bank entrichten müssen, über einen längeren Zeitraum festgeschrieben werden. Ganz im Gegenteil dazu, steht beim Dispokredit die quartalsweise Berechnung der Dispozinsen. Es gibt keinen festen Plan für die Tilgung der geliehenen Summe an Geld, womit Sie sich der erhöhten Gefahr ausgesetzt sehen, dass Sie möglicherweise die Rückführung des Schuldbetrags versäumen.
Lassen Sie uns auf ein Beispiel schauen, um diesen Sachverhalt an dieser Stelle noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:
Falls Sie Ihr Bankkonto für ein halbes Jahr mit 2.000 Euro überziehen und dabei einen Zinssatz von 10 Prozent entrichten müssen, fallen hierbei Gebühren von 100 Euro an. Ein vergleichbarer Ratenkredit mit den gleichen Voraussetzungen würden Sie jedoch nur 56,18 Euro kosten. Wie Sie sehen, ist auf den Ratenkredit in dieser Hinsicht ein größerer Verlass, wenn Sie langfristig sparen wollen.
Ein weiteren Nachteil, den Sie im Zusammenhang mit Dispositionskrediten auf jeden Fall beachten sollten, ist die erhöhte Schwierigkeit, die aufgenommenen Kosten wieder vollständig zurückzahlen zu können. Sie können sich die Faustregel merken, dass Sie langfristig ungefähr den doppelten Betrag Ihres Dispositionskredits brauchen, um wieder schwarze Zahlen schreiben zu können.
Wenn Sie also Ihr Konto im Rahmen eines Dispositionskredits um 400 Euro überzogen haben, sollten Sie sicherstellen, dass Sie am Ende des Monats mindestens 800 Euro zur Verfügung haben. 800 Euro deshalb, weil Sie nicht nur die entstandenen 400 Euro Schulden zurückzahlen müssen, sondern vor allem auch einen Puffer aufbauen möchten, mit dem Sie nicht gleich wieder in den Dispokredit abrutschen und wieder hohe Zinsen entrichten müssen.
Wie Sie sehen können, ist der Dispositionskredit nicht für höhere Summen geeignet, wie Sie sie möglicherweise beim Kauf eines Autos oder eines Haus gebrauchen können. Aufgrund der mangelnden Planbarkeit und der hohen Zinssätze sind Ratenkredite in diesen Fällen die deutlich bessere Möglichkeit, um an Geld zu kommen.
Die Vorteile des Ratenkredits:
- Garantierter Zinssatz
- Planbarkeit für beide Seiten
- Individuelle Anpassungen des Vertrags
- Aufnahme hoher Kreditsummen ist möglich
- Günstigere Zinsen
Die Nachteile des Ratenkredits
- Hoher initialer Aufwand
- Prüfung Ihres Vermögensstatus
- Risiko der Ablehnung des Kredits
Banken lassen sich den Dispositionskredit so teuer bezahlen und erheben deutlich höhere Zinsen darauf, weil sie im Vergleich zu einem Ratenkredit mit einem Kunden keine Planungssicherheit haben. Während die Kunden der Bank möglicherweise kurz vor Weihnachten die Option der kurzzeitigen Überziehung des eigenen Girokontos häufiger in Anspruch nehmen, herrscht im Frühjahr aus Sicht der Banken in Hinblick auf Einnahmen von Dispositionskrediten vielleicht eine Flaute.
Trotz allem ist dennoch ebenfalls zu beachten, dass Sie bei den meisten Banken auch die Möglichkeit bekommen, die verbleibenden Schulden Ihres Dispositionskredits mit Hilfe eines Ratenkredits über einen fest definierten Zeitraum und mit garantierten Zinssätzen zurückzuzahlen. Dadurch können Sie die aus einem finanziellen Engpass entstandenen Schulden über die Zeit verteilt zurückzahlen. Sie stehen daher nicht mehr unter Zugzwang und müssen Ihre Schulden nicht sofort begleichen.
Hier sind die wichtigsten Informationen noch einmal übersichtlich zusammengefasst:
- Die meisten Banken bietet einen Dispo- bzw. Dispositionskredit als Service im Zusammenhang mit dem Girokonto an.
- Da die Sollzinsen deutlich höher sind als bei anderen Arten von Krediten , sollten Sie diese Art von Kredit nur kurzfristig und im Notfall in Anspruch nehmen.
- Abhängig von Ihrer Kreditwürdigkeit und der Regelmäßigkeit von Geldeingängen auf Ihrem Konto, wird von der Bank der zu gewährende Dispokredit berechnet.
- Es werden sogenannte Überziehungsgebühren fällig, wenn gewährte Überziehungen über das Dispolimit in Anspruch genommen werden. Dabei können die Überziehungszinsen jedoch höher als die Dispozinsen ausfallen.
- Eine Bank darf keine weiteren Bearbeitungsgebühren in Rechnung stellen, wenn Sie Ihr Konto überziehen. Selbst Mindestpauschalen sind unzulässig und damit nicht rechtskräftig.