Ein Dispositionskredit (auch Dispokredit / kurz: „Dispo“ genannt) ist ein Darlehen, das nicht aktiv aufgenommen wird, sondern beim Überziehen eines Bankkontos automatisch gewährt wird und zwar mit vorher – meist beim Vertragsschluss der Kontoeröffnung – festgelegten Rahmenbedingungen und Grenzen. Dispokredite sind immer noch die am häufigsten vergebenen Kredite in Deutschland – wir erklären, was diese Darlehensart ist und wofür sie genutzt wird.
Wie entsteht überhaupt ein Dispokredit?
Ein Dispositionskredit wird von der Bank, die in diesem Falle der Kreditgeber ist, immer dann an den Kreditnehmer gewährt, wenn dieser das bei der Bank eröffnete Konto überzieht, sich das Konto also im negativen Bereich befindet. Der Dispokredit entspricht dann dem Soll-Stand des Kontos, sowie den fälligen Zinsen. Die Zinsen auf den Dispokredit werden bei der Kontoeröffnung vereinbart, in der Regel gibt es hier jedoch von Kunde zu Kunde keine Unterschiede.
Der Zinssatz für die meisten Dispositionskredite ist relativ hoch. Gemeinsam mit dem Schufafreien Kredit („Schweizer Kredit“) ist der Dispo einer der häufigsten Darlehensarten, die es überhaupt gibt. Das liegt daran, dass das Darlehen nicht aktiv gewährt wird, sondern vielmehr passiv in Anspruch genommen wird. Die Bank, also der Kreditgeber, kann sich nicht über die Solvenz und Zahlungsmoral des Kreditnehmers informieren und muss sich dieses Risiko des Totalverlustes natürlich in Form von höheren Zinsen bezahlen lassen.
Wofür brauche ich einen Dispo?
Ein Dispo wird häufig in Anspruch genommen, wenn am Monatsende wenig Geld auf dem Konto ist und noch größere Anschaffungen ins Haus stehen. Gerade an Weihnachten werden die Konten oft für Geschenke überzogen. Diese Form von Kreditschulden sollte jedoch unbedingt vermieden werden, da somit hohe Zinsen gezahlt werden müssen und das eigene Vermögen nachhaltig geschädigt wird. Zinssätze von 13 – 20 % sind im Bereich des Dispositionskredite keine Seltenheit.
Die niedrigen Leitzinsen, die aktuell andere Kredite relativ günstig machen, haben auf das Zinsniveau von Dispokrediten kaum einen Einfluss – diese Darlehen bleiben immer gleich teuer. Es sollte also darauf geachtet werden, dass das Konto sich immer im Plus befindet, oder der Dispo möglichst schnell zurückgezahlt wird. Das hilft dabei, nachhaltig mit dem eigenen Vermögen zu wirtschaften und kein Kapital für unnötige Kredite zu verbrennen.
Dispokredit effektiv umschulden – nur wie?
Wer einen Dispokredit mit einem Zinssatz von durchschnittlich 15% zurückzahlen muss, dies aber nicht auf einmal kann, hat viel an Zinsen zu bezahlen. Abhilfe schaffen hier sogenannte Umschuldungskredite. Hier wird einfach ein neuer Ratenkredit aufgenommen, der natürlich einen wesentlich besseren Zinssatz als der Dispo bietet. Mit dieser Kreditsumme wird der Dispositionskredit zurückgezahlt und anschließend begleicht man nach und nach die fälligen Zahlungen des Umschuldungs-Kredits.
Einige Konten erlauben jedoch eine Rückzahlung des Dispo-Darlehens mit Hilfe von Umschuldungskrediten nicht. Hier sollte man sowohl bei der Kontoeröffnung nachfragen, als auch genau die Allgemeinen Geschäftsbedingungen lesen. Umschuldungskredite sind gerade jetzt, in der Niedrigzinsphase, relativ günstig und können effektiv dabei helfen, die eigenen Finanzen zu sanieren, da eine Menge Geld an unnötigen Dispozinsen eingespart werden kann.