Unterversicherung ist ein Begriff, bei dem vielen schon beim Hören ein mulmiges Gefühl beschleicht. Wer will schon riskieren, bei einem Schadensfall in die Röhre zu gucken, weil der Versicherer nicht voll zahlt? Da steht man dann mit einem Schaden da und merkt, dass man gar nicht richtig abgesichert ist. Die Angst ist gar nicht so unbegründet. Denn wer unterversichert ist, hat oftmals eine böse Überraschung im Ernstfall zu erwarten. Doch was bedeutet das genau und wie lässt sich dieses Missgeschick vermeiden? Tauchen wir ein in das Thema Unterversicherung – ein unterschätztes Risiko in der Versicherungswelt.
Was versteht man unter Unterversicherung?
Unterversicherung bedeutet schlicht und ergreifend, dass der tatsächliche Wert des versicherten Objektes, sei es das eigene Zuhause oder der wertvolle Hausrat, höher ist als die Summe, die in der Police angegeben ist. Man könnte auch sagen, Sie haben den Wert Ihres Besitzes vielleicht ein wenig zu rosig betrachtet. Wenn es dann zum Schaden kommt, zahlt die Versicherung nicht den kompletten Betrag, sondern nur einen Anteil, weil der Wert in der Police schlicht niedriger angegeben wurde. Das Resultat? Sie bleiben auf einem Teil des Schadens sitzen. Fast wie ein Menükartenfehler im Restaurant – man bestellt den teuren Hummer, zahlt jedoch nur für Kabeljau, der Koch tut dann eben auch nur Kabeljau auf den Teller.
Warum kommt es zur Unterversicherung?
Ein häufiger Grund: Die Wertgegenstände im Haushalt ändern sich. Da man aber nicht ständig mit seiner Versicherung in Kontakt steht, um jeden neuen Fernseher oder das teure Erbstück zu melden, setzt man unbewusst den Rotstift. Und ehe man sich versieht, wächst der Wert des Haushalts, während man infolge einer veralteten Police nun mit einer Unterversicherung gegenübersteht. Mal ehrlich – wer von uns zieht nach jedem Einkauf den Versicherungsvertrag aus der Schublade, um die Hausratversicherung zu checken? Auch Neubewertungen des Hauses werden oft vernachlässigt, denn Immobilienpreise können ganz schön zulegen, während die Versicherungssumme konstant bleibt.
Welche Risiken birgt eine Unterversicherung?
Wäre ja alles halb so wild, wenn Versicherung und Realität nicht aufeinander prallen würden. Im Schadensfall erhält man nur den entsprechenden Teilbetrag der Versicherungssumme. Ein Brand, Einbruch oder eine kleine Naturkatastrophe – man zahlt drauf und ist sozusagen, wenn man spaßig sein will, "günstig abgefackelt". Der Schaden wird nur teilweise gedeckt, niemand will den Rest aus der eigenen Tasche berappen. Besonders bitter, wenn der finanzielle Spielraum eng ist. Während man zuvor auf eine günstige Versicherung schielte, hat man am Ende ein teures Problem am Hals.
Welche Versicherungen sind besonders anfällig für Unterversicherung?
Besonders Hausrat– und Gebäudeversicherungen sind von Unterversicherung betroffen. Das liegt daran, dass der Wert von Häusern und der Hausrat sich dynamisch verändern kann. Ein neues, hochwertiges Badezimmer, eine moderne Küche oder generell der Immobilienmarkt, der überschwingt – alles Faktoren, die den Versicherungswert beeinflussen. Bei teuren Anschaffungen oder Umbauten ist es ratsam, direkt an eine Anpassung der Versicherungssumme zu denken. Das schützt vor bösen Überraschungen und ermöglicht, dass Sie ruhig schlafen können, während im Hintergrund alles abgesichert ist.
Wie lässt sich eine Unterversicherung vermeiden?
Vorbeugen ist angesagt! Regelmäßig den Wert des eigenen Besitzes und der Immobilie überprüfen und diese Werte in der Versicherungspolice aktualisieren lassen. Ein übersichtliches Inventar mit Kaufbelegen kann hier Wunder wirken. Vielleicht steht der ein oder andere dabei vor schockierenden Erkenntnissen: So viel wert ist das also? Doch es lohnt sich, um Klarheit zu gewinnen. Eine Beratung mit dem Versicherer ist ebenfalls ratsam. Der kann explizit auf mögliche Diskrepanzen hinweisen und gegebenenfalls passende Tipps bereithalten. Regelmäßige Neubewertungen und ein aufmerksamer Blick auf den Vertrag schützen vor dem Dilemma der Unterversicherung.
Was ist der Unterschied zwischen Unterversicherung und Überversicherung?
Der feine Unterschied ist schnell erklärt: Während man bei der Unterversicherung nicht genug absichert und auf Teilen des Schadens sitzen bleibt, bezahlt man bei der Überversicherung unnötig hohe Prämien, ohne im Schadensfall mehr herauszubekommen. Es ist, als würde man bei einem Buffet für zehn Personen bezahlen, aber nur für drei essen. Klar, besser als unterversichert sein, aber dennoch aus finanzieller Sicht nicht optimal. Beide Situationen lassen sich vermeiden, indem man die Versicherungssumme eng am tatsächlichen Wert ausrichtet.
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