Lebensversicherungen bieten finanzielle Absicherung im Todesfall. Doch was passiert, wenn die Police nicht mehr benötigt wird? Viele denken bei Lebensversicherungen nur an zwei Möglichkeiten: Kündigung oder schlichtes Weiterlaufenlassen. Aber es gibt noch einen spannenden dritten Weg: den Zweitmarkt für Lebensversicherungen. Hier können Lebensversicherungen wie ein Gebrauchtwagen verkauft werden, was oft überraschend lukrativ ist. Doch was steckt genau dahinter? Und worauf sollte man achten?
Wie funktioniert der Zweitmarkt für Lebensversicherungen?
Auf dem Zweitmarkt können Versicherte ihre Lebensversicherungen an Investmentgesellschaften oder andere Käufer verkaufen. Der Käufer zahlt einen Betrag, der meist über dem Rückkaufswert liegt. Also durchaus ein smarter Move für alle, die ihre Police nicht mehr benötigen, aber etwas mehr als den üblichen Rückkaufswert erzielen möchten. Der Käufer setzt darauf, dass er durch die zukünftige Auszahlung der Versicherungssumme einen Gewinn erzielen wird.
Warum sollte man eine Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt verkaufen?
Neben dem verlockenden zusätzlichen Geld im Vergleich zum regulären Rückkaufswert gibt es noch einen weiteren Punkt: Die Police bleibt bestehen, der Versicherungsschutz für Hinterbliebene bleibt erhalten, und der Käufer übernimmt die Prämienzahlungen. Man verliert also nicht alles. Besonders für ältere Policen, die vielleicht noch hohe Garantiezinsen haben, ist der Zweitmarkt eine interessante Option.
Gibt es Risiken beim Verkauf auf dem Zweitmarkt?
Der Verkauf einer Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt bringt ein paar Unwägbarkeiten mit sich. Klar, man bekommt mehr Geld als beim einfachen Rückkauf, aber die Angebote der verschiedenen Käufer schwanken. Man muss sich gut informieren. Außerdem: Ein solcher Verkauf könnte steuerliche Auswirkungen haben. Und dann noch etwas, das manchen sauer aufstößt: Der Käufer verdient an der Versicherung ja durch den Todesfall – das finden nicht alle sympathisch.
Was unterscheidet den Zweitmarkt vom Rückkauf?
Beim klassischen Rückkauf durch die Versicherungsgesellschaft bekommt man oft nur einen enttäuschend niedrigen Betrag ausgezahlt. Das ist mehr so wie: "Wirf die Jacke weg, du bekommst immerhin ein paar Münzen zurück." Der Zweitmarkt hingegen bietet die Möglichkeit, mehr aus der Police herauszuholen. Statt das Handtuch zu werfen, kann man anderen die Chance geben, vom zukünftigen Auszahlungswert zu profitieren. Und das, während man selbst einen besseren Preis bekommt.
Wer kauft Lebensversicherungen auf dem Zweitmarkt?
Hinter dem Zweitmarkt stehen meistens institutionelle Investoren, das können Versicherungen selbst oder spezialisierte Investmentgesellschaften sein. Diese Investoren haben ein langfristiges Interesse und betreiben das Ganze als professionelles Geschäft. Kein Platz für Amateure. Interessant daran ist, dass diese Käufer ein gutes Gespür dafür haben, welche Policen wertvoll sind und daraus langfristig Kapital schlagen wollen.
Welche Rolle spielen Makler oder Vermittler auf dem Zweitmarkt?
Makler und Vermittler haben oft die Schlüsselrolle bei den Geschäften auf dem Zweitmarkt. Sie helfen, die besten Angebote zu finden und die Abwicklung des Verkaufs zu managen. Als Schnittstelle zwischen Verkäufer und Käufer sorgen sie dafür, dass der Papierkram stimmt und alles reibungslos läuft. Doch aufgepasst: Für ihre Dienste verlangen sie oft eine Provision. Man sollte sich die Konditionen vorher genau anschauen.
Sind alle Arten von Lebensversicherungen für den Zweitmarkt geeignet?
Theoretisch kann jede Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt gehandelt werden. Besonders attraktiv sind aber policen mit hohen Rückkaufswerten oder solche mit hohen Garantiezinsen aus früheren Jahren, als die Zinsen noch ein echtes Schlaraffenland für Sparer waren. Einige Policen, insbesondere kapitalbildende Lebensversicherungen, ziehen Investoren besonders an. Man sollte stets prüfen, ob die eigene Police das Interesse wecken könnte.
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