Das Deckungskapital ist ein oftmals übersehenes Thema in der Welt der Finanzen und Versicherungen, doch es spielt eine bedeutende Rolle, besonders wenn es um Lebensversicherungen und private Rentenversicherungen geht. Aber was genau ist es und warum sollten wir uns dafür interessieren? In diesem Glosseeintrag erklären wir alles, was Sie über das Deckungskapital wissen müssen, und geben Ihnen einen Einblick, wie es funktioniert.
Was genau versteht man unter Deckungskapital?
Deckungskapital beschreibt das angesparte Kapital, das eine Versicherungsgesellschaft für einen Vertrag zurückstellt, um zukünftige Verpflichtungen zu erfüllen. Einfach gesagt handelt es sich um den Betrag, den eine Versicherung für den versicherten Kunden anlegt. Dieses Kapital wächst im Laufe der Jahre durch Beitragszahlungen des Versicherten und Erträge aus Kapitalanlagen der Versicherung. Ein zentraler Punkt: Dieses Kapital dient der Absicherung der zukünftigen Leistungen der Versicherung. Ohne ausreichendes Deckungskapital wäre eine Versicherungsgesellschaft nicht in der Lage, ihre langjährigen Zahlungsversprechen zu halten. In der heutigen, von Unsicherheiten geprägten Welt, ist es beruhigend zu wissen, dass die Versicherungsgesellschaften alles daransetzen, ihre Versprechen einzuhalten.
Warum spielt das Deckungskapital eine wichtige Rolle in der Lebensversicherung?
In der Lebensversicherung ist das Deckungskapital besonders entscheidend, weil es maßgeblich die Garantieleistungen der Versicherung beeinflusst. Die Versicherer sind verpflichtet, dieses Kapital so anzulegen, dass sie die garantierten Leistungen erbringen können. Darunter fällt beispielsweise die garantierte Rückzahlungssumme oder die regelmäßigen Rentenzahlungen bei einer Rentenversicherung. Während Sie ruhig schlafen, arbeitet Ihr Deckungskapital durch kluge Anlageentscheidungen für Sie weiter. Es gibt allerdings kleine Überraschungen: Die Zinserträge, die Ihre Versicherung damit erzielt, fallen je nach Wirtschaftslage unterschiedlich aus. Das bedeutet, in guten Zeiten wächst das Kapital schneller und mehr Überschüsse können erwirtschaftet werden.
Wie unterscheidet sich Deckungskapital vom Rückkaufswert?
Hier kommt gerne mal Verwirrung auf. Das Deckungskapital ist nicht identisch mit dem Rückkaufswert, obwohl beide miteinander in Verbindung stehen. Der Rückkaufswert ist der Betrag, den Sie erhalten würden, wenn Sie Ihre Versicherungspolice vorzeitig kündigen. Dieser Wert entspricht zu Beginn oft nicht dem angesammelten Deckungskapital, da unter anderem Abschluss- und Verwaltungskosten vorher abgezogen werden. Das Deckungskapital ist deutlich höher und umfasst die gesamte Kapitaldecke, welche zur Erfüllung zukünftiger Versicherungsansprüche angespart wurde. Zum Glück bleibt der Rückkaufswert nicht immer so niedrig – mit der Zeit steigt er an, je weniger Gebühren auf Ihre Police entfallen.
Welche Faktoren beeinflussen das Deckungskapital?
Ungeschönt gesagt: Jede Menge. Der wichtigste Faktor ist der Zinssatz, den ein Versicherungsunternehmen auf das angelegte Kapital erwirtschaftet. In unserer aktuellen Niedrigzinsphase ist das eine echte Herausforderung. Zudem spielen Sterblichkeitstafeln eine Rolle, die beeinflussen, welche Summen langfristig für Versicherungsleistungen benötigt werden. Aber auch Kosten, die dem Versicherungsunternehmen selbst entstehen, fallen ins Gewicht. Sparen Sie hier nicht an der falschen Stelle – eine Versicherung, die mit niedrigen Gebühren wirbt, kann weniger für Sie erwirtschaften. Ist das Deckungskapital hoch genug, zeigt dies an, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Kunden langfristig zufrieden zu stellen.
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Rückkaufswert, Lebensversicherung, Rentenversicherung, Kapitallebensversicherung, Überschussbeteiligung, Versicherungsmathematik, Sterblichkeitstafeln