Inflation, Inflationsrate, Geldentwertung – derzeit verunsichern die rekordverdächtigen Teuerungsraten viele Verbraucher. Was ist eine Inflation? Sind die privaten Geldvermögen in Gefahr? Zahlreiche Experten wiegeln hingegen ab und gehen davon aus, dass diese Entwicklung nur von kurzer Dauer ist und sich die Inflationsrate in absehbarer Zeit wieder auf das geplante Niveau einpegelt.
Warum aber strebt die Europäische Zentralbank (EZB) überhaupt eine moderate Inflation an? Viele Fragen, auf die wir Ihnen im Folgenden Antworten geben.
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Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist eine Inflation?
- 2. Was ist eine gefühlte Inflation?
- 3. Hyperinflation – was verbirgt sich dahinter?
- 4. Welche Ursachen lösen eine Inflation aus?
- 5. Inflation Deflation: Wie unterscheiden sich diese Entwicklungen?
- 6. Zusammenfassung: Inflation – Vor- und Nachteile kennen und nutzen
1. Was ist eine Inflation?
Eines der erklärten Ziele der EZB ist eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent – und dafür setzt sie alle Hebel in Bewegung. Der Grund liegt auf der Hand, deflationäre Tendenzen könnten zu gravierenden Problemen führen.
Vor einem Jahr gab es durchaus Anzeichen einer Deflation, als die Nachfrage durch Unternehmen und Privatpersonen wegen der Corona-Pandemie drastisch zurückgegangen war. Die Preise fielen, was einen Einbruch der Wirtschaft zur Folge hatte. Gleichzeitig mussten viele Arbeitnehmer wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit gehen, was naturgemäß mit Einkommenseinbußen einhergeht.
Die Folge: Sie konnten noch weniger nachfragen – die deflationäre Entwicklung verstärkte sich weiter. Nicht umsonst hat der Staat mit seinen Unterstützungsmaßnahmen eingegriffen, um die schlimmsten Konsequenzen abzufangen.
Beispiel auf: www.de.statista.com/statistik
Es brauchte auch nicht lange, bis die Inflationsrate sich wieder in die gewünschte Region bewegt hat – und aktuell auch darüber hinaus: Mit 10,4 Prozent im Monat Oktober 2022 lag die Teuerungsrate auf einem seit Jahrzehnten nicht mehr erreichten Niveau.
Die Gründe sind vielschichtig: Einerseits wirkt sich nach wie vor der wieder normale Mehrwertsteuersatz aus, der ja im letzten Jahr pandemiebedingt reduziert worden war. Andererseits ist Energie deutlich teurer geworden, wenn wir den Vorjahreszeitraum zum Vergleich heranziehen:
Öl kostet fast 54 Prozent mehr, Benzin knapp 25 Prozent. Und letztendlich sind auch Lebensmittel und vor allem Gemüse deutlich teurer geworden – und zwar um 4,3 Prozent.
Dieser Inflationsanstieg soll jedoch nur vorübergehend sein, für das kommende Jahr wird eine weitgehende Normalisierung erwartet. Aktuell zieht die Nachfrage an – und das auch in der Industrie. Allerdings trifft sie teilweise auf leere oder nur schwach bestückte Lager, was nicht nur die Preise in die Höhe treibt, sondern vor allem die Inflationsängste schürt.
In anderen Bereichen bringt eine relativ hohe Inflation durchaus Vorteile: Kreditnehmer profitieren, denn die Kreditsummen verlieren automatisch an Wert.
Die Kehrseite der Medaille zeigt sich den Anlegern: Wollen Sie einen positiven Realzins erwirtschaften und damit einen Vermögenszuwachs verzeichnen, müssen Sie in diesem Jahr deutlich mehr als 4 Prozent Rendite einfahren! Eine klassische Lebensversicherung oder ein Festgeldkonto sind dazu nicht in der Lage. Umso wichtiger ist es, sich umfassend mit dem Thema Inflation auseinanderzusetzen und zunächst einige Begriffe zu klären – wir geben Ihnen alle wichtige Fakten an die Hand.
Fazit
Die EZB setzt ihre geldpolitischen Instrumente gezielt dafür ein, die Inflationsrate im Währungsraum bei rund 2 Prozent zu halten. In der aktuell höheren Teuerungsrate sehen die Währungshüter kein Problem. Allerdings wird es für Sie als Anleger immer schwerer, mit Geldanlagen eine positive Rendite zu erzielen.
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1.1. Was ist eine Inflation – einfach erklärt
Die typischen Merkmale sind steigende Preise und der daraus resultierende Wertverlust des Geldes: Sie müssen also immer mehr für die gleiche Menge an Waren bezahlen, was Ihr Vermögen unter dem Strich schmälert. Damit zählt die Inflation zu den gesamtökonomischen Problemen, für die es in der Regel vielfältige Ursachen gibt:
Verliert die Währung an Wert, steigt in der relevanten Volkswirtschaft das Preisniveau, das wiederum den Durchschnitt vieler Preise abbildet. Wenn eine Ware, wie zum Beispiel Weizen, wegen einer verhagelten Ernte teurer wird und in der Folge deswegen einige Lebensmittelpreise steigen, hat dies noch nichts mit einer Inflation zu tun.
Bei dieser handelt es sich vielmehr um einen Prozess, der über eine gewisse Zeit anhalten muss. Ein Preisanstieg muss also nicht nur allgemein, sondern vor allem konstant sein, sodass Verbraucher sich für ihr Einkommen weniger leisten können: Das Geld verliert an Kaufkraft.
Gemessen wird die Inflation mit Hilfe eines das allgemeine Preisniveau widerspiegelnden Preisindex – in Deutschland ist das der Verbraucherpreisindex. Die Entwicklung innerhalb eines festgelegtes Zeitraumes wird als Inflationsrate ausgewiesen.
Fazit
Als Inflation wird die Teuerungsrate bezeichnet, um die die Preise innerhalb eines bestimmten Zeitraums kontinuierlich ansteigen. Kurzfristige Preisschwankungen einzelner Waren und Dienstleistungen fallen hier nicht ins Gewicht.
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1.2. Wie wirkt sich die Inflation aus?
Steigt das Preisniveau fortlaufend an, hat dies logischerweise Konsequenzen: Sie halten sich als Privatperson genauso in puncto Investitionen zurück wie Unternehmen. Die Nachfrage geht somit insgesamt zurück, was Unternehmen zu weiteren Preiserhöhungen zwingt – die Kosten müssen schließlich gedeckt werden.
Und jetzt startet eine Aufwärtsspirale: Sukzessive steigen nämlich auch die Löhne, sodass die Nachfrage wieder stimuliert wird. Doch damit erhöhen sich wiederum die Kosten in den Unternehmen, was sich erneut auf die Preise auswirkt – diese Lohn-Preis-Spirale sorgt für einen wahren Preisauftrieb.
Doch wie reagieren Sie als Verbraucher? Die Parallelen zur aktuellen Zeit liegen auf der Hand. Die Angst vor einem weiteren Preisanstieg hängt immer auch mit den Sorgen vor dem Verlust des Ersparten zusammen – das Sparvermögen verliert ja in der Folge sukzessive an Wert: Sie können heute viel weniger dafür kaufen, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war.
So ist es nur logisch, dass viele Verbraucher ihr Geld zügig für Anschaffungen ausgeben – und weniger auf die Seite legen. Hier stellen sich nämlich einige Grundsatzfragen, da die Inflation im Zusammenspiel mit der Niedrigzinspolitik der EZB den Realzins vieler Anlageform in den negativen Bereich rutschen lässt. Lesen Sie dazu unseren Ratgeber zum Thema Negativzinsen vermeiden!
Fazit
Wird die Inflationsspirale einmal in Gang gesetzt, erhält sie durch ihre Folgen neuen Auftrieb. Umso wichtiger ist es, dass die Zentralbanken die Entwicklung permanent im Blick behalten, um bei Bedarf mit geldpolitischen Maßnahmen gegensteuern zu können.
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1.3. Inflationsrate – so wird sie berechnet
Als Berechnungsgrundlage für die Inflationsrate und den Preisindex wird ein sogenannter Warenkorb herangezogen. Hier das Beispiel aus dem Basisjahr 2010: Er enthält die unterschiedlichsten Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte durchschnittlich konsumieren. Allein auf Wohnen, Strom, Wasser Gas und alternative Brennstoffe entfallen 31,73 Prozent.
Beispiel: www.de.statista.com/statistik
Es geht also um eine repräsentative Zusammensetzung des 1955 eingeführten Warenkorbs entsprechend eines bestimmten Wägungsschemas, aus dem sich die Anteile der einzelnen Ausgaben eines privaten Haushalts ableiten.
Während dieses Wägungsschema in Fünf-Jahres-Schritten angepasst wird, unterliegt der Warenkorb selbst einer laufenden Aktualisierung. Stand 2018 gehörten rund 650 verschiedene Waren und Dienstleistungen in den Warenkorb, der vom Statistischen Bundesamt zusammengestellt wird.
Wichtig
Ursachenermittlung spezielle Warenkörbe genutzt: Die Preise für Lebensmittel und Energie werden zum Beispiel herausgerechnet, um die Kerninflation zu analysieren.
Mit der monatlichen Datenerhebung sind mehr als 600 Mitarbeiter der zuständigen Landesämter und des Bundesamtes für Statistik befasst. Die Preisentwicklungen werden also engmaschig überwacht, indem über 300.000 Einzelpreise in bundesweit verteilten Dienstleistungs- und Handelsunternehmen abgefragt werden.
Auch hier wirkt sich die Digitalisierung aus, die Ämter konnten die Preisbeobachtungen mit Hilfe ergänzender Online-Datenquellen deutlich erhöhen. Auf der Grundlage dieser monatlich zusammengetragenen Daten ist das Statistische Bundesamt in der Lage, die Inflationsrate zu berechnen.
Fazit
Zur Messung der Inflation nutzen die Statistischen Ämter der Länder und des Bundes ein Portfolio aus üblicherweise konsumierten Waren und Dienstleistungen – kurz Warenkorb genannt. Die Daten zur Preisentwicklung werden monatlich erhoben.
2. Was ist eine gefühlte Inflation?
Es liegt auf der Hand, dass sich die Konsumgewohnheiten in Abhängigkeit mehrerer Faktoren deutlich unterscheiden können – je nach Alter, nach Lebensumständen und Haushaltsgröße, aber auch nach Region oder nach dem präferierten Lebensstil.
Der offizielle Warenkorb und damit auch die ermittelte Preisentwicklung können also keinesfalls jede persönliche Ausgabensituation widerspiegeln. Dementsprechend nehmen Bürger die tatsächliche Teuerung unterschiedlich wahr:
Ändern sich die Preise häufig konsumierter Waren, werden Sie dies deutlicher spüren, als Preisanstiege bei Dienstleistungen, die Sie nur selten in Anspruch nehmen – diese Wahrnehmung wird mit dem Begriff gefühlte Inflation beschrieben. Um diese zu messen, kann ein Warenkorb mit höher gewichteten Waren des täglichen Bedarfs genutzt werden.
Ein prägnantes Beispiel ist die Einführung des Euro im Jahr 2002: Viele Menschen konstatieren, dass seitdem viele Waren deutlich teurer geworden sind, beispielsweise die Heizkosten oder die Tasse Kaffee. Doch ein Blick auf die nüchternen Zahlen zeigt eindeutig, dass insbesondere in dieser Zeit in Deutschland die gefühlte und die gemessene Inflation weit auseinanderklafften.
Die nun schon seit Jahrzehnten genutzte Messmethode des Verbraucherpreisindex ergibt, dass die Einführung der Gemeinschaftswährung keine signifikante Preissteigerung ausgelöst hat. Doch zu diesem Thema streiten die Gelehrten nach wie vor: Fokussieren wir uns auf die häufig gekauften Lebensmittel und notwendigen Güter wie Energie, erhalten wir einen die offizielle Inflationsrate deutlich übersteigenden Inflationswert.
Fazit
Bei der gefühlten Inflation geht es also um die subjektive Wahrnehmung der Preisveränderung, die als eigenes Phänomen durchaus von der gemessenen Inflationsrate abweichen kann.
3. Hyperinflation – was verbirgt sich dahinter?
Wenn Sie sich mit dem Thema Inflation befassen, werden Sie mit Sicherheit auch auf diesen Begriff stoßen: Als Hyperinflation werden Preissteigerungen gigantischen Ausmaßes bezeichnet – die Inflationsrate überschreitet durchaus 50 Prozent.
Daraus folgt, dass sich der Geldumlauf permanent beschleunigt, weil Konsumenten ihr Geld schnellstmöglich in Güter investieren – schließlich sind weitere dramatische Preissteigerungen wahrscheinlich.
Die Nachfrage steigt also ebenso, was die Preise noch schneller steigen lässt. Die Bevölkerung verliert letztendlich das Vertrauen in die eigene Währung – und sucht Alternativen wie Fremdwährungen und knappe Waren, die sich auf dem Schwarzmarkt in lebensnotwendige Güter umsetzen lassen.
3.1. Inflation Deutschland 1923
Der starke Wertverlust der deutschen Währung veranlasste viele Unternehmen im Jahr 1923 dazu, die Löhne an ihre Angestellten täglich auszuzahlen. Menschen holten ihr Geld in Tüten oder Reisetaschen ab, um schnellstmöglich Güter einzukaufen.
Die Händler hoben ihre Preise ebenso schnell an, wie die Mark ihren Wert verlor. Letztendlich wurden Waren und Dienstleistungen bevorzugt gegen Kohle oder Lebensmittel getauscht – oder die Geschäfte komplett geschlossen. Soziale Spannungen waren die logische Folge. Was war geschehen?
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 hatten Inhaber von Reichsbanknoten keinen Anspruch mehr darauf, diese in Gold einlösen zu können – es wurden Staatsschuldpapiere ausgegeben.
Der Staat erhöhte zur Finanzierung des Krieges nicht die Steuern, sondern verschuldete sich zum einen bei der eigenen Bevölkerung und zum anderen bei der Reichsbank. Diese brachte deswegen immer mehr Banknoten in den Umlauf.
Mit Ende des Krieges im Jahr 1918 sah sich die deutsche Regierung mit dramatischen Finanzproblemen konfrontiert, denn außer den in Form von Kriegsanleihen aufgenommenen Kriegsschulden waren enorme Sozialausgaben zu stemmen.
Nur so ließ sich das sowohl politisch und sozial als auch wirtschaftlich am Boden liegende deutsche Reich überhaupt stabilisieren.
Hinzu kamen die hohen Reparationsforderungen der Siegermächte, die die deutsche Regierung zu weiteren Kreditaufnahmen zwangen. Die Umlaufmenge des Geldes wuchs immer stärker, obwohl das Güterangebot diesem Wachstum nicht folgen konnte – die Preise mussten massiv steigen.
Hier einige Beispiele zur Veranschaulichung:
| Preise am 9. Juni 1923 in Berlin | Preise am 2. Dezember 1923 in Berlin |
---|---|---|
1 Ei | 800 Mark | 320 Milliarden Mark |
1 Liter Milch | 1440 Mark | 360 Milliarden Mark |
1 Kilogramm Kartoffeln | 5.000 Mark | 90 Milliarden Mark |
1 Fahrt mit der Straßenbahn | 600 Mark | 50 Milliarden Mark |
1 Dollar | 100.000 Mark | 4,21 Billionen Mark |
Die deutsche Regierung musste reagieren: Die Hyperinflation hatte die deutsche Währung ihrer Funktion als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel beraubt – eine Währungsreform war unumgänglich.
Die Mark wurde im November 1923 abgelöst, die neu eingeführte Rentenmark sollte die Situation bereinigen. Damit waren nicht nur die Geldschulden, sondern auch sämtliche auf Mark lautende Geldvermögen entwertet. Während viele Menschen und Unternehmen alles verloren, konnte der deutsche Staat profitieren:
Die Kriegsschulden beliefen sich vor der Währungsreform auf 154 Milliarden Mark – einen Tag danach waren es noch 15,4 Pfennige in Rentenmark gerechnet.
3.2. Hyperinflation aktuelle Beispiele
So abenteuerlich sich die Geschichte liest, so aktuell sind diese Entwicklungen. Einige Länder haben Probleme mit ihren Währungen – allen voran Venezuela, wo für das Jahr 2021 sogar 5.500 Prozent Inflation erwartet werden:
Beispiel: www.de.statista.com/statistik
Einst zählte Venezuela zu den erfolgreichsten Ländern Lateinamerikas, denn es ist reich an Öl. Doch seit vielen Jahren wird das Land von Krisen geschüttelt, die Teuerungsraten sind schwindelerregend: Der Mindestlohn hat gerade noch einen Wert von 2,50 US-Dollar.
Ökonomen sehen die Ursache darin, dass die Wirtschaft des Landes seit 2013 dramatisch geschrumpft ist, nämlich auf ein Fünftel. Die Gründe: Devisen- und Preiskontrollen, Verstaatlichung, Korruption, bedrohte Privatwirtschaft, Verfall des in Staatsbesitz befindlichen Erdölkonzerns PDVSA, Sanktionen im Ausland, Kapitalflucht – und letztendlich die Auswanderung von über fünf Millionen venezolanischen Bürgern.
Dann kam Corona, die Volkswirtschaft brach zusammen.
Die Zentralbank Venezuelas musste reagieren, zum 1. Oktober 2021 wird eine Währungsreform durchgeführt: Der Landeswährung Bolívar werden einfach sechs Nullen gestrichen – für einen neuen Bolívar müssen 1.000.000 alte Bolívar aufgebracht werden.
Dieser Schritt ist drastisch, doch bereits der dritte seiner Art innerhalb der letzten 13 Jahre, sodass unter dem Strich bereits 14 Nullen dem Rotstift zum Opfer fielen.
Mit der aktuellen Währungsreform wird auch der digitale Bolívar eingeführt. Es bleibt abzuwarten, ob dieser neuen Währung mehr Erfolg beschieden ist als dem Petro, der als digitale Währung vor Jahren etabliert wurde, um als Ausweg aus der fatalen Spirale von Sanktionen und Geldknappheit zu dienen.
Fazit
Das Schreckgespenst der Hyperinflation lässt mit enormen Teuerungsraten den Wert von Währungen verfallen, sodass Regierungen mit einer Währungsreform reagieren müssen – sowohl Geldschulden als auch Geldvermögen werden de facto gelöscht. Dieses Phänomen ist jedoch keineswegs selten, wie die aktuellen Zahlen aus aller Welt zeigen.
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4. Welche Ursachen lösen eine Inflation aus?
Für eine Geldentwertung gibt es also vielfältige Ursachen, die sich in vier Schwerpunkte zusammenfassen lassen:
Ausgeweitete Geldmenge
Die Zentralbanken wie die EZB haben durchaus die Möglichkeit, die Geldmenge innerhalb des jeweiligen Währungsraumes zu erhöhen. Dies kann sinnvoll sein, um die Liquidität zu verbessern. Allerdings können so inflationäre Tendenzen initiiert werden: Ist die dann zur Verfügung stehende Geldmenge nämlich überproportional größer als die Gütermenge, ziehen die Preise naturgemäß an.
Knappes Angebot
Sobald ein Rohstoff nur begrenzt zur Verfügung steht, aber stark nachgefragt wird, steigt dessen Preis. Insbesondere Länder, die vom Rohstoff-Import abhängig sind wie Deutschland, können sich also die Inflation de facto importieren. Das beste Beispiel: Rohöl. Sobald es hier zu Lieferengpässen oder Störungen auf der Angebotsseite kommt, spüren wir das direkt beim Preis für Heizöl oder Benzin.
Hohe Nachfrage
Werden bestimmte Waren verstärkt nachgefragt und können die Hersteller diese hohe Nachfrage nicht vollständig bedienen, obwohl die Produktionskapazitäten ausgelastet sind, steigen die Preise ebenfalls. Experten sprechen dann von einer Nachfrage-Inflation, die insbesondere in Phasen einer Hochkonjunktur auftreten kann.
Gezielte Manipulation
Monopolisten haben durchaus die Macht, am Markt die Preise für ihre Angebote nach oben zu treiben – und das wird hier und da auch ausgenutzt. Allerdings können Konsumenten ebenfalls ihre Macht ausüben und größere Investitionen auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem die Preise wieder niedrig sind.
Fazit
Die Teuerungsrate kann durch verschieden Faktoren beeinflusst werden – entsprechend sorgfältig und umsichtig müssen die Zentralbanken handeln, um eine Hyperinflation und die daraus resultierende Währungsreform zu vermeiden.
5. Inflation Deflation: Wie unterscheiden sich diese Entwicklungen?
Die Inflationsrate kann aber auch negativ ausfallen, sollte das Preisniveau in einer Volkswirtschaft nämlich während einer Deflation sinken: Der Gütermenge steht eine zu kleine Geldmenge und damit eine zu geringe Nachfrage gegenüber.
Derartige Entwicklungen werden zum Beispiel ausgelöst, wenn die Geldmenge durch geldpolitische Maßnahmen übermäßig verringert wird, aber eben auch durch hohe Einfuhrüberschüsse und den damit verbundenen Geldabfluss ins Ausland oder durch eine zu hohe Güterproduktion.
Werden die Preise aber fortlaufend gesenkt, realisieren die Unternehmen weniger Gewinne, was sich wiederum negativ auf deren Investitionsbereitschaft auswirkt. Um rentabel zu bleiben oder wieder zu werden, reduzieren die Unternehmen ihre Produktion, schließen Standorte und bauen Belegschaft ab.
Das im Zuge der Arbeitslosigkeit sinkende Einkommen lässt die Nachfrage in vielen Bereichen und auch die Steuereinnahmen sinken – die komplette Wirtschaftsleistung eines Staates geht zurück und setzt eine fatale Abwärtsbewegung in Gang.
Beispiel: www.de.statista.com/statistik
Es liegt auf der Hand, dass eine solche Entwicklung bevorzugt in einer ökonomischen Depression auftritt. Nicht ohne Grund zielt die Politik der EZB darauf ab, derartigen und im Vergleich zur Inflation seltener vorkommenden Tendenzen konsequent entgegenzuwirken.
Eines der geldpolitischen Instrumente, das sich nun schon seit Jahren drastisch auf alle Bereiche unserer Wirtschaft auswirkt, ist die Niedrigzinspolitik – und die hat letztendlich zu den Negativzinsen geführt, die Ihr Vermögen gefährden.
Fazit
Einheitswert des Grundstücks: 50.0000 Euro multipliziert mit
Im Laufe der Jahre gab es in Deutschland immer wieder deflationäre Tendenzen, die die EZB zum Handeln gezwungen haben. Leider wirken sich diese Maßnahmen nun schon seit Jahren negativ auf die Vermögensbildung aus.
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6. Zusammenfassung: Inflation – Vor- und Nachteile kennen und nutzen
Im Zuge der Corona-Pandemie wuchs die Gefahr einer Deflation, die jedoch erfolgreich abgewehrt werden konnte. Nun steigt die Inflationsrate sprunghaft, was für die Vermögensbildung zur echten Herausforderung wird.
Wie immer gibt es bei einer Inflation Gewinner und Verlierer: Schuldner profitieren, Gläubiger haben den Schaden. Wird das Geld entwertet, schrumpfen de facto auch die offenen Forderungen. Und das trifft auch auf den Staat zu – nicht ohne Grund übersteigt die Inflationsrate den Zinssatz, den der Staat für geliehenes Geld bezahlen muss.
Damit gehören auch die Banken zu den Nutznießern, denn auch sie zahlen weniger für bei der EZB geliehenes Geld, als sie dafür einnehmen.
Auf der anderen Seite stehen die Notenbanken, die mit den gigantischen Aufkäufen von Staatsanleihen zum größten Gläubiger zahlreicher Staaten geworden sind – und an Reputation verlieren. Die Parallelen zu 1923 drängen sich geradezu auf, auch wenn die Währungshüter in dieser Frage abwiegeln.
Die Inflation ist demnach notwendig, um die ausufernde Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Sollten sich derartige Entwicklungen abzeichnen, kann die EZB dem Markt jederzeit Liquidität entziehen.
Schlimmer trifft es Sie als Bürger, die die höheren Preise bewältigen müssen: Die Inflation lässt die Kaufkraft ebenso sukzessive sinken, wie das Ersparte zusammenschmilzt.
Das müssen Sie jedoch keinesfalls hinnehmen – schließlich geht es um Ihr Geld: Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, inflationssichere Anlagen zu wählen, aber eben auch Negativzinsen zu vermeiden.
Wie Sie dabei vorgehen, können Sie ausführlich in unseren Ratgebern Wie Sie Negativzinsen vermeiden und Wie Sie der Inflation sinnvoll begegnen nachlesen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch gerne persönlich zur umfassenden Beratung zur Verfügung – Ihre Spezialisten von LeoRes.