Das Schreckgespenst der Deutschen
Was tun bei Inflation? Lange Zeit brauchte sich niemand diese Frage stellen, da sie aus dem Alltag so gut wie verschwunden war. Seit 1951 bewegte sich die Inflationsrate in Deutschland zwischen -0,2 und + 8 Prozent. Im Schnitt lag sie seit 1995 deutlich unter zwei Prozent. Seit Mitte 2021 ändert sich die Lage dramatisch: Die Inflationsrate im Oktober 2022 beläuft sich auf 10,4 Prozent. Tendenz steigend! Die Geschwindigkeit, mit der sich die Preise erhöhen, lässt Anleger und Verbraucher unruhig werden.
Anlass genug, das Thema “Was tun bei Inflation” etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Hier die Ergebnisse in Kurzform:
Überblick
● Inflation vernichtet Ihr Geldvermögen
● 2022 betrug die Inflationsrate 3,21 Prozent, im Oktober 2022 lag sie bei 10,4 Prozent
● Die Inflationserwartungen deuten auf längerfristige Preissteigerungen hin
● Inflation betrifft jeden
● Staatsanleihen gehören zu den inflationsgefährdeten Zinsanlagen
● Schutz vor den negativen Auswirkungen der Inflation bieten inflationssichere Anlagen: Sachwerte! Dazu gehören in erster Linie Aktien und ETFs, Immobilien und Edelmetalle wie Gold oder auch Silber.
Sie haben Fragen? Ihr Experte Herr Wolff berät Sie gerne. Kostenlos für Sie erreichbar unter: 0429 890 649 37.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist eine Inflation?
- 2. Die aktuelle Situation
- 3. Ist Inflation gut oder schlecht?
- 4. Wer und was ist von der Inflation betroffen?
- 5. Wer muss was tun bei Inflation?
- 6. Können Staatsanleihen Ihr Geldvermögen bei Inflation retten?
- 7. Das inflationssichere Depot
- 8. Wie geht es weiter mit der Inflation?
- 9. Fazit
- FAQ
- Quellenangaben
1. Was ist eine Inflation?
Der Begriff Inflation bedeutet wörtlich “Aufblähung” oder “Anschwellung”. Im wirtschaftlichen Sprachgebrauch ist damit gemeint, dass unser Geld an Wert verliert, die Preise quasi anschwellen. Inflation ist der Anstieg des allgemeinen Preisniveaus in einer bestimmten Zeitspanne – der Wert der Währung sinkt.
Was Inflation wirklich bedeutet, lässt sich am besten anhand eines Beispiels verdeutlichen: Bei einer Inflationsrate von 3,1 Prozent sieht die künftige Wertentwicklung von 1.000 Euro so aus:
nach 1 Jahr | nach 5 Jahren | nach 10 Jahren | nach 20 Jahren | |
---|---|---|---|---|
Zukünftige Kaufkraft* | 969,93 Euro | 858,43 Euro | 736,91 Euro | 543,03 Euro |
Kaufkraftverlust** | -3,01% | -14,16 % | -26,31% | -45,70% |
Zukünftiger Preis*** | 1.031 Euro | 1.165 Euro | 1.357 Euro | 1.842 Euro |
Preissteigerung**** | 3,10 % | 16,49 % | 35,70 % | 84,15 % |
* Wert des ursprünglichen Betrages (1.000 Euro) in der Zukunft
** Um wie viel Prozent hat die Kaufkraft gegenüber dem ursprünglichen Betrag abgenommen
*** Was kosten Waren, die heute 1.000 Euro kosten, in der Zukunft
**** Um wie viel Prozent steigt der Preis gegenüber dem ursprünglichen Betrag
1.000 Euro sind immer noch 1.000 Euro – der Wert ist aber ein anderer! Inflation wird oft subjektiv wahrgenommen. Objektive Werte liefert Ihnen der Inflationsrechner von LeoRes. Mit wenigen Mausklicks ermittelt er für Sie die tatsächliche Inflation für beliebige Werte und Zeiträume.
2. Die aktuelle Situation
Stabiles Geld ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Sicherung der Preisstabilität ist die zentrale Aufgabe der Deutschen Bundesbank – immer in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank (EZB). Dieses Ziel galt bisher als erreicht, wenn der Anstieg der durchschnittlichen Preise knapp unter zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt. Nach rund zwanzig Jahren hat die EZB das Inflationsziel neu definiert: Es gilt als erreicht, wenn die Inflation “etwa zwei” Prozent beträgt. Im Klartext: Auch eine Inflation von über zwei Prozent wird von der Notenbank – zumindest vorübergehend – toleriert.
Im März 2022 stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,2 Prozent, gegenüber dem Vormonat um 2,4 Prozent.
Die Dynamik der Preissteigerung ist unschwer zu erkennen:
Oktober 2022 | 10,4 % |
März 2022 | 7,3 % |
Januar 2022 | 4,9 % |
Dezember 2021 | 5,3 % |
November 2021 | 5,2 % |
Oktober 2021 | 4,5 % |
September 2021 | 4,1 % |
Gemessen wird die Inflation mit dem Verbraucherpreisindex: Er bildet die durchschnittliche Preisentwicklung für Waren und Dienstleistungen ab, die private Haushalte kaufen. Als (jährliche) Inflationsrate wird die Veränderung dieses Index zum Vorjahresmonat bezeichnet.
Basis des Verbraucherpreisindex ist ein Warenkorb, der rund 650 Güter erfasst. Häufig gekaufte Güter gehen mit einem höheren Gewicht in den Index ein. Die Gewichtung der einzelnen Waren und Dienstleistungen wird über das Wägungsschema geregelt, dass etwa alle fünf Jahre an die Verbrauchergewohnheiten angepasst wird.
Weil die Preise für Energie und Nahrungsmittel sehr volatil sind, wurde der Begriff der Kerninflation entwickelt. Sie beschreibt die Preisveränderungen ohne Energie und Nahrungsmittel und ist tendenziell niedriger als die normale Inflation. Für das Jahr 2021 wurden 3,1 Prozent berechnet.
Aber Achtung
Im Oktober 2022 erreichte sie mit 10,4 Prozent den höchsten Wert seit 2006
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3. Ist Inflation gut oder schlecht?
Die salomonische Antwort lautet: Das kommt darauf an! Sie nützt auf jeden Fall allen Schuldnern. Warum? Wenn der Wert des Geldes durch die Inflation schrumpft, wird auch der reale Wert von Schulden kleiner. Kreditnehmer müssen real weniger zurückzahlen. Ist dann – so wie zurzeit – die Inflationsrate höher als der Zins, zu dem das Geld geliehen wurde, schmelzen die Schulden wie durch Zauberhand dahin.
Sofern es also Inflationsgewinner gibt, dann sind das all jene, die sich mit einem Kredit Geld geliehen haben: Privatpersonen, Unternehmen und auch Staaten. Allerdings: Schuldner sind auch Konsumenten und eventuell auch Geldanleger. Und die sind ganz klar die Verlierer der Inflation.
Wichtig
Inflation bedeutet Geldvernichtung für jeden einzelnen. Und jeder kann und muss zum Schutz seines Vermögens etwas tun bei Inflation!
4. Wer und was ist von der Inflation betroffen?
Einkommen
Infolge von Inflation verliert das Einkommen von Erwerbstätigen an Kaufkraft. Die Erwartung ist, dass dies durch Einkommenserhöhungen ausgeglichen wird. Allerdings geschieht dies – wenn überhaupt – nur deutlich zeitverzögert.
Vermögen
Mit der Inflation schrumpft die Kaufkraft jeglichen Geldvermögens. Ist der Zinssatz für Geldvermögen höher als die Inflationsrate, kann zumindest der nominale Geldwert erhalten werden. Ein nachhaltiger Vermögensaufbau ist aber kaum möglich. Im aktuellen Zinsumfeld, das von Mini- und Negativzinsen geprägt ist, führen Zinsanlagen in Verbindung mit Inflation immer zu einem negativen Ertrag! Das Ersparte verliert einen Teil seines Wertes.
Sachvermögen ist von Inflation kaum betroffen: Der Wert steigt mit der Inflation.
Schulden
Ein einmal geschuldeter Betrag bleibt nominal immer gleich – auch bei Inflation. Beispiel: Ein Darlehen in Höhe von 100.000 Euro hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Die Inflation beträgt in dieser Zeit konstant fünf Prozent pro Jahr. Der Schuldner zahlt 100.000 Euro zurück – real sind es aber nur noch 61.391,33 Euro. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Verbraucher
Die Geldentwertung ist am ehesten spürbar beim Einkaufen oder an der Tankstelle, an der Erhöhung der Portokosten oder den Heizkosten. Alles wird teurer, Verbraucher haben den gleichen Geldbetrag in der Tasche, können sich davon aber weniger leisten. Die Höhe des Verlustes hängt – neben der Einkommenshöhe – vom ganz persönlichen Warenkorb ab. Oft sind Nahrungsmittel stark von den Preissteigerungen betroffen. Und diese können nicht einfach ersetzt werden.
Arbeitnehmer
Sie sind direkt durch die Kaufkraftminderung ihres Einkommens betroffen. Abhängig vom Verhandlungsgeschick der Gewerkschaften kann ein Lohnausgleich – zeitversetzt – durchgesetzt werden.
Rentner und Pensionäre
Renten und Pensionen unterliegen wie das Einkommen der Arbeitnehmer der Kaufkraftminderung durch Inflation. Hier gibt es aber keine Gewerkschaften, die sich für einen Inflationsausgleich einsetzen – das ist eine Angelegenheit der jeweiligen Regierung.
Unternehmen
Unternehmen profitieren von den steigenden Preisen ihrer verkauften Produkte. Die Gewinnmargen können gehalten oder sogar gesteigert werden. Gleichzeitig müssen sie mehr für ihre Rohstoffe und – nachgelagert – höhere Löhne bezahlen.
Anleger und Sparer
Für sie bedeutet Inflation nichts Gutes. Das auf diversen Bankkonten liegende Geldvermögen wird nach und nach von der Inflation angeknabbert. Nominal stehen da zum Beispiel 1.000 Euro – bei einer jährlichen Inflation von 3,1 Prozent halbiert sich die Kaufkraft nach rund 22 Jahren. Entscheidend für Anleger und Sparer ist der Realzins – aktuelle Habenzinsen abzüglich Geldentwertung. Und der liegt deutlich unter der Nulllinie!
Wer gewinnt und wer verliert?
Inflationsgewinner | Inflationsverlierer |
---|---|
Schuldner | Verbraucher |
Kreditnehmer | Anleger und Sparer |
Unternehmer | Gläubiger |
Rentner und Pensionäre | |
Arbeitnehmer | |
Unternehmer |
5. Wer muss was tun bei Inflation?
Steigende Preise und der damit verbundene Kaufkraftverlust des Geldes betreffen jeden – ausnahmslos. Nur eben auf unterschiedliche Weise – sprichwörtlich des einen Freud und des anderen Leid. Zügiges und konsequentes Handeln ist erforderlich, um das eigene Geld zu schützen.
Konsumenten
Sie müssen bei ihren Käufen immer tiefer in ihren Geldbeutel greifen. Sie haben letztlich keine Chance, den Preissteigerungen zu entgehen. Preise vergleichen und auf preiswertere Produkte umsteigen sind neben Konsumverzicht – falls das überhaupt möglich ist – der einzige Weg.
Arbeitnehmer, Rentner und Pensionäre
An ihrer inflationsgeschädigten Einkommenssituation können sie selbständig nichts ändern. Als Verbraucher gelten die aufgeführten Ratschläge.
Anleger und Sparer
Für sie gilt: Schnelles und überlegtes Handeln ist erforderlich, um die schleichende Vernichtung ihres Geldvermögens zu stoppen. Sie sind der Inflation nicht hilflos ausgeliefert. Die Antwort auf die Frage “Was tun bei Inflation?” lautet: Raus aus den Geldwerten und hin zu den Sachwerten!
Sie sind unsicher, was Sie bei Inflation tun sollen?
Rufen Sie uns an! Ihr Experte Herr Aydogdu berät Sie gerne. Terminvereinbarung kostenlos für Sie erreichbar unter: 030 – 439 737 440.
6. Können Staatsanleihen Ihr Geldvermögen bei Inflation retten?
Deutsche Staatsanleihen gelten auf den internationalen Anleihemärkten quasi als “Goldwährung”. Die Bundesrepublik Deutschland hat eine hohe Bonität und steht für wirtschaftliche und politische Stabilität. Die von ihr ausgegebenen Schuldverschreibungen (Bundesanleihen) zur Finanzierung ihres Haushaltes sind wegen dieser Sicherheit bei Anlegern sehr gefragt.
1995 lag die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe bei nominal gut sechs Prozent, die Inflationsrate bei 1,8 Prozent. Anleger konnten damit einen durchaus attraktiven realen Wertzuwachs von rund 4,2 Prozent erwirtschaften – ohne nennenswertes Risiko. Zu diesem Zeitpunkt waren Bundesanleihen tatsächlich noch ein Wertspeicher für Ihr Geld. Davon können Investoren heute nur noch träumen!
Im August 2019 gab es erstmals eine 30-jährige Bundesanleihe mit einem Zins (Kupon) von null Prozent: Anleger leihen dem Staat Geld, erhalten keinen Zins dafür und erleiden inflationsbedingt einen erheblichen realen Wertverlust. Das hat massive negative Folgen für die Altersvorsorge des durchschnittlichen Bürgers. Warum?
Nach wie vor betreiben viele Bürger ihre finanzielle Vorsorge für das Alter über die sogenannten “Garantieprodukte”: Lebensversicherung, Riester oder eben auch Bundesanleihen. Und vor allem: Pensionskassen und Lebensversicherungsanbieter sind gesetzlich verpflichtet, ihre Gelder in diese sicheren Anleihen zu investieren. Bei Inflation und negativen realen Renditen – so wie zur Zeit – wird damit die gesamte Altersvorsorge eines großen Teils der Bevölkerung entwertet.
Die Vermögensverhältnisse verschieben sich: von den Gläubigern (Sparern, die für ihr Alter vorsorgen) hin zu den Schuldnern (Kreditnehmern).
Das sorglose und vermeintlich risikolose Sparen mit staatlichen Anleihen schützt ihr Geldvermögen nicht vor der Kaufkraftminderung durch Inflation!
Das Umdenken muss in den Köpfen von Sparern und Anlegern beginnen: Sie müssen ihr Sparverhalten ändern und etwas tun! Bei Inflation sind Sachwerte im Portfolio unabdingbar. Investieren statt sparen – für Kapitalerhalt und langfristigen Vermögensaufbau!
7. Das inflationssichere Depot
Die gute Nachricht ist: Während Sie gegen explodierende Preise bei Energie oder Nahrungsmitteln wenig machen können, können Sie als Investoren sogar von der Inflation profitieren. Dazu müssen Sie nicht zwangsläufig sehr vermögend sein – inflationssichere Anlagen gibt es für jeden Geldbeutel. Sie können etwas tun – bei Inflation sind inflationsgeschützte Sachwerte erste Wahl, denn sie begründen echtes Eigentum.
Welche Eigenschaften müssen solche Investments haben?
Ihre Wertentwicklung muss unabhängig von der Inflation sein oder sich parallel zu den Preissteigerungen entwickeln: Sachwerte mit eigenem materiellen Wert. Einen ausführlichen Ratgeber dazu finden Sie auf der Homepage von LeoRes unter: Was sind Sachwerte?
Immobilien
Die Nachfrage nach Renditeimmobilien, die über Mieteinnahmen laufende Erträge generieren, ist ungebrochen hoch. Tendenziell steigen mit der Inflation auch die Mieten. Mietverträge enthalten sehr oft entsprechende Klauseln, nach denen die Miete an den Verbraucherpreisindex angeglichen wird.
Auch eigengenutzte Immobilien steigen – je nach Lage – im Wert. Das hängt auch mit dem immer knapper werdenden Grund und Boden zusammen.
Für den Kauf einer Immobilie ist eine hohe Summe an Eigenkapital erforderlich – das ist oft eine Hürde. Die Finanzierung ist aktuell mit sehr geringen Zinssätzen möglich. Das erhöht die Nachfrage und damit letztlich die Preise am Immobilienmarkt.
Ein Beispiel:
Im 4. Quartal 2021 sind die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland um 12,8 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen – in Potsdam sogar um 36,9 Prozent. In München liegt der Quadratmeterpreis bei Eigentumswohnungen durchschnittlich bei 9.975 Euro!
Die Frage ist, ob Sie unter diesen Voraussetzungen das Richtige tun, bei Inflation und den mittlerweile sehr hohen Immobilienpreisen einzusteigen. Oder ob andere Sachwerte wie Aktien und ETFs den Inflationsschutz Ihres Geldvermögens zu besseren Konditionen bieten.
Aktien und ETFs
Der Kauf einer Aktie macht Sie zum Anteilseigner an einem börsennotierten Unternehmen. Ihnen gehört ein – wenn auch ein kleiner – Teil – dessen, was das Unternehmen ausmacht: Produktionsstätten, Maschinen- und Fuhrpark, Ausstattung oder auch Patentrechten.
Steigen inflationsbedingt die Preise für die Rohstoffe, können Unternehmen mit stabilem Geschäftsmodell diese Preiserhöhungen an die Verbraucher weitergeben und ihre Gewinne mindestens halten. In der Regel sind dies Unternehmen mit starken Marken, solider Wachstumsstrategie und einer gesicherten Stellung im internationalen Markt. Oft sind solche Unternehmen im Bereich des Handels oder Konsums tätig.
ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds, die einen bestimmten Index nachbilden. Ein ETF enthält eine Vielzahl von Aktien und bietet Ihnen als Anleger durch diese breite Streuung ein hohes Maß an Risikominimierung.
Aktieninvestments haben im Zeitraum von 1900 bis 2018 eine inflationsbereinigte Rendite von durchschnittlich acht Prozent erwirtschaftet. Das liegt deutlich über der historischen Inflationsrate, die von 1948 bis 2021 durchschnittlich bei 2,26 Prozent lag
Gold und andere Edelmetalle
Gold genießt seit alters her den Ruf, das ideale Investment für die Sicherung der Kaufkraft bei Inflation zu sein. Vor allem in turbulenten Zeiten gilt Gold als sicherer Hafen. Als klassischer Sachwert ist Gold ein starker Wertspeicher, wenn Papiergeld immer mehr an Wert verliert.
Die Nachfrage nach Gold und anderen Edelmetallen wie Silber oder Palladium steigt bereits dann signifikant an, wenn die Marktteilnehmer eine Inflation erwarten. Aus Furcht vor einem Crash des Geldsystem flüchten viele Anleger in dieses Asset.
Fakten zu Gold:
Gold ist ein knappes Gut und nicht beliebig vermehrbar. Das spricht für einen guten Inflationsschutz. Gold erwirtschaftet weder Zinsen noch Dividenden. Der Wert des Goldes ist sehr stark von Erwartungen abhängig. Der Kursverlauf von Gold war im Jahr 2021 für Anleger eher enttäuschend. Es war das schlechteste Jahr seit 2015.
Warren Buffet hält wenig von Gold als Anlage und sagt, ein Stück Gold sei auch in einhundert Jahren nur ein Stück Gold, nicht mehr. Die Verfechter von Goldinvestments erwidern, dass man dafür dann immer noch soviel kaufen könne wie vor einhundert Jahren.
Alternative Investmentfonds (AIFs)
Sie werden gerne als typische Sachwertinvestments bezeichnet. Als Anleger können Sie sich darüber an großen Projekten beteiligen: Infrastruktur, Wasser- oder Windkraftanlagen, Immobilien. Alles Sachwerte mit hohem eigenen Substanzwert, die einen soliden Schutz gegen Inflation aufbauen können.
AIFs können Sie ab etwa 10.000 Euro zeichnen. Sie haben eine feste Laufzeit und sind vorher nicht so einfach zu veräußern. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) hat ein wachsames Auge auf diese Assetklasse.
Krypto-Währungen
Die Beliebtheit der Kryptos steigt. Der Bitcoin – bekanntester Vertreter der digitalen Währungen – erreichte im November 2021 bei gut 69.0000 Dollar seinen bisherigen Höchststand und wird gelegentlich als digitales Gold bezeichnet. Warum? Der Bitcoin ist mengenmäßig begrenzt: Maximal 21 Millionen Bitcoins wird es geben. Das ist eine harte Grenze.
Im Gegensatz zu Papiergeld ist der Bitcoin nicht beliebig vermehrbar und ist unabhängig von Notenbanken und Politik. Das spricht für einen zu erwartenden Inflationsschutz. Entscheiden Sie sich für eine Investition in den Kryptomarkt, müssen Sie extreme Volatilität aushalten können.
Ratsam ist auch, sich thematisch mit der Kryptowelt auseinanderzusetzen.
Sammlerobjekte
Luxusuhren, Kunst und Antiquitäten, Whiskey und Oldtimer – für Liebhaber sind das begehrte Objekte. Eine Investition in dieses spezielle Segment erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Geduld. Mit der richtigen Wahl können Sie einen guten Schnitt machen und die Inflation locker hinter sich lassen. Gesichert ist das nicht.
Zusammenfassung
Guten Inflationsschutz bieten Aktien, ETFs, Immobilien. Als Beimischung im inflationsgeschützten Depot eignen sich Gold Edelmetalle, Alternative Investmentfonds und bei guten Nerven eventuell Kryptowährungen. Wie genau Sie in Sachwerte investieren und was dabei konkret zu beachten ist, können Sie in einem interessanten Ratgeberartikel unter “Wie in Sachwerte investieren” nachlesen.
8. Wie geht es weiter mit der Inflation?
Preise steigen, wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot. Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft ordentlich durchgeschüttelt: Die globalen Lieferketten sind massiv gestört – in vielen Branchen kommt es zu empfindlichen Engpässen. Gleichzeitig kehrt bei den Konsumenten nach den zahlreichen Lockdowns die Konsumlust zurück. Das ist ein idealer Nährboden für eine inflationäre Entwicklung.
Die Politik versucht zu beruhigen, die Notenbanken erwägen mittelfristig vorsichtige Zinserhöhungen. Während die US-Notenbank einen solchen Schritt bereits für März 2022 andenkt, strebt die Europäische Notenbank dies frühestens 2023 an. Das Bild ist uneinheitlich und Prognosen oft von Interessen geprägt.
Anleger sind deshalb gut beraten, sich mit der Frage “Was tun bei Inflation?” auseinanderzusetzen und eine Sachwertstrategie für Ihr Vermögen zu entwickeln.
9. Fazit
Also, was tun bei Inflation? Die Inflation ist da und sie wird vermutlich eine ganze Weile bleiben. Mutlos müssen Sie deshalb nicht werden – es gibt sehr gute Möglichkeiten, der Inflation ein Schnippchen zu schlagen:
Sachwerte statt Geldwerte: Betreiben Sie mit Sachwerten wie Aktien, ETFs, Immobilien(fonds) oder Edelmetallen einen Vermögensaufbau, der diesen Namen wirklich verdient!
Investieren statt sparen: Lassen Sie Ihr Geld in produktiven Assets für Sie arbeiten!
Kostenbewusstsein schärfen: Seien Sie aufmerksam – auch und vor allem – bei (versteckten) Kosten und Gebühren Ihrer Bank. Negativzinsen und Verwahrentgelte sind das beste Beispiel dafür!
Finanzbildung: Beschäftigen Sie sich mit Ihren Finanzen und überlassen Sie das nicht einzig und allein einem beliebigen Bankberater – Sie können das selbst.
Wenn Sie dennoch Fragen haben, dann vereinbaren Sie online einen Termin mit Ihrem Experten Herrn Aydogdu oder rufen Sie direkt an 030 – 439 737 440. Er berät sie gerne, damit Sie das Schicksal Ihres Vermögens in die eigene Hand nehmen können.
FAQ
Welche Vermögenswerte sind von Inflation betroffen?
Inflation wirkt sich auf jegliches Geldvermögen aus: Bargeld, Tagesgeld, Festgeld, Sparbuch, Zinsanlagen und Gelder auf Girokonten.
Welche Anlagen schützen Ihr Vermögen vor der Inflation?
Vermögensgegenstände mit einem inneren Wert: Sachwertinvestments in zum Beispiel Aktien, ETFs, Immobilien, Gold und Edelmetalle.
Gibt es auch Nutznießer der Inflation?
Kredite sind negative Vermögenswerte. Die Inflation führt dazu, dass der reale Wert eines Kredites sinkt – Schuldner zahlen einen niedrigeren realen Wert an den Gläubiger zurück und profitieren damit von der Inflation.
Wie wird sich die Inflation mittelfristig entwickeln?
Die Prognosen sind zwar uneinheitlich. Allgemein wird damit gerechnet, dass das Ansteigen der Verbraucherpreise in dieser Höhe bleibt oder sogar noch ansteigt.
Ist eine Hyperinflation zu befürchten?
Von Hyperinflation spricht man bei monatlichen Preiserhöhungen von mehr als fünfzig Prozent. Das ist nach Expertenmeinungen unter den gegebenen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen nicht zu erwarten.
Wie entsteht Inflation?
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Übersteigt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen das verfügbare Angebot, dann erhöht sich das allgemeine Preisniveau.
Was ist die gefühlte Inflation?
Die Inflation wird anhand eines genau definierten Warenkorbs gemessen. Unterscheiden sich Ihre Einkaufsgewohnheiten stark von den Gütern im offiziellen Warenkorb, dann kann sich Ihre persönliche Inflationsrate von der offiziellen durchaus erheblich unterscheiden
Quellenangaben
www.laenderdaten.info, www.destatis.de, www.finanzfluss.de, www.dezernatzukunft.org, www.scalable.de, www.lawyerdb.de, www.engelvoelkers.com, www.sueddeutsche.de/wirtschaft, www.finanzmarktwelt.de;