In Zeiten des Fachkräftemangels müssen Arbeitgeber in manchen Branchen kreativ werden, um die passenden Mitarbeiter von sich zu überzeugen. Natürlich ist der Lohn oder das Gehalt immer ein wesentlicher Aspekt, doch sind die Möglichkeiten der Bezahlung begrenzt. Aus diesem Grund rücken Benefits für Mitarbeiter in den Fokus. Hierbei handelt es sich um Nebenleistungen, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet. Sie sollen die Zufriedenheit steigern und dadurch vorhandene Mitarbeiter binden sowie neue Mitarbeiter locken. Studien haben ergeben, dass Benefits eine hohe Auswirkung auf die Gehaltszufriedenheit haben und somit tolle Möglichkeiten für ein verbessertes Verhältnis zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern bieten.
Das Wichtigste in 30 Sekunden
Benefits für Mitarbeiter
- Mitarbeiterbenefits sind alle Leistungen, die zusätzlich zum Lohn oder als Ersatz zu diesem gezahlt werden
- Mitarbeiter verzichten für attraktive Benefits heutzutage auf Gehalt/Lohn
- Die Leistungen sind bis zu festgelegten Grenzen steuerfrei
- Arbeitgeber profitieren durch gesteigertes Employer Branding und Steuerersparnisse
- Arbeitnehmer profitieren durch Zusatzentlohnungen und Steuerersparnisse
- Benefits kommen in unterschiedlicher Ausgestaltung in monetärer oder nicht- finanzieller Art daher
- Vor allem die Arbeitgeber sollten auf Fallstricke und gesetzliche Vorgaben achten
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Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in 30 Sekunden
- Benefits für Mitarbeiter
- 1. Was sind Benefits für Mitarbeiter?
- 2. Warum sind Mitarbeiter-Benefits heute so wichtig?
- 3. Was sind die Vorteile von Benefits?
- 4. Wie kommuniziere ich Mitarbeitervorteile in der Öffentlichkeit?
- 5. Gibt es Nachteile bei Benefits für Mitarbeiter?
- 6. Worauf müssen Arbeitgeber bei Zusatzleistungen achten?
- 7. Welche Gesetzesgrundlagen gelten für die steuerliche Betrachtung?
- 8. Welche Benefits wünschen sich Mitarbeiter laut Studie?
- 9. Welche Benefits für Mitarbeiter gibt es? 17 kreative Beispiele für Mitarbeiter-Benefits
- 10. Wie finden Sie heraus, welche Benefits Ihre Mitarbeiter wünschen?
- 11. Fazit
- 12. FAQs
1. Was sind Benefits für Mitarbeiter?
Unter Benefits werden sämtliche Nebenleistungen zusammengefasst, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitern neben dem vertraglich festgehaltenen Gehalt oder Lohn zur Verfügung stellt. Die Benefits können in zahlreichen verschiedenen Ausprägungen vorkommen und sowohl als softer als auch als harter Faktor auftreten.
So können Arbeitgeber den Mitarbeitern beispielsweise Gegenstände überlassen oder Ihnen Dienstleistungen anbieten. Außerdem zählen Gestaltungsmöglichkeiten der täglichen Arbeit zu den Benefits für Arbeitnehmer. Sie werden aus Gründen der Mitarbeiterzufriedenheit zur Verfügung gestellt, was letztendlich in der Bindung und Gewinnung von Arbeitskräften mündet.
Andererseits lassen sich Gehaltskosten sparen, wenn sich die Benefits als Alternative zu Gehaltserhöhungen nutzen lassen. Auch das Employer Branding spielt im Zusammenhang mit den Mitarbeitervorteilen eine gewichtige Rolle.
Zusammengefasst
- Benefits sind Nebenleistungen
- In softer und harter Ausprägung
- Gründe der Mitarbeiterzufriedenheit
- Alternative zu Gehaltserhöhungen
2. Warum sind Mitarbeiter-Benefits heute so wichtig?
Die Einstellung von Mitarbeitern zu ihrem Job hat sich gewandelt. Das Gehalt ist nicht mehr der einzige Grund, warum sich Menschen für einen Beruf oder ein Unternehmen entscheiden. Dafür rücken Benefits mehr und mehr in den Fokus, damit Arbeitnehmer neben dem eigentlichen Gehalt weitere Vorteile erhalten.
Wenn sich potenzielle Mitarbeiter über einen Arbeitgeber informieren, achten laut dem GenY-Barometer von absolventa und trendence 63 % von ihnen auf die Benefits, die ein Unternehmen ausschüttet. Bei jüngeren Arbeitnehmern sind 43 % bereit, auf Gehalt zu verzichten, wenn im Gegenzug die passenden Benefits geboten werden.
Für Unternehmen bedeuten diese Zahlen eine große Chance. Arbeitgeber stehen in Zeiten des Fachkräftemangels in einer riesigen Konkurrenz zueinander und müssen um gute Mitarbeiter kämpfen. Um das Gehaltsbudget nicht immer weiter auszudehnen, können Unternehmen potenzielle Mitarbeiter alternativ über die richtigen Benefits von sich überzeugen.
Es lässt sich eine Situation entwickeln, von der sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber profitiert. Der Arbeitnehmer erhält zusätzliche Vorteile in Form von Material und Zeit, verzichtet stattdessen auf Gehalt oder eine Gehaltserhöhung. Der Arbeitgeber gewinnt durch die Einsparung von Gehältern und durch eine leichtere Mitarbeitergewinnung bzw. -bindung.
Die Anzahl der zufriedenen Mitarbeiter steigt mit der Anzahl der Benefits an. Das bedeutet, dass mehr Mitarbeitervorteile direkt zu einer höheren Zufriedenheit beitragen.
Das Verhältnis steigt jedoch degressiv, wodurch die Zufriedenheit im Unternehmen mit wenigen ausgeschütteten Benefits überproportional steigt. Bei über zehn Vorteilen schleicht sich jedoch ein Sättigungseffekt ein, sodass die Anzahl der zufriedenen Beschäftigten kaum noch steigt.
Zusammengefasst
- Einstellung zum Beruf hat sich gewandelt
- Mitarbeiter verzichten für Benefits auf Gehalt
- Konkurrenzkampf um Fachkräfte mit Benefits gewinnen
- Desto mehr Benefits, desto besser – jedoch mit Sättigungseffekt
3. Was sind die Vorteile von Benefits?
Benefits sind Vorteile, die ein Mitarbeiter im Unternehmen erhalten kann. Und auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag, zieht nicht nur der Arbeitnehmer positive Aspekte aus diesen Vorteilen.
Auch Arbeitgeber profitieren in zweiter Instanz über die Auswirkungen, die die Benefits auf den Mitarbeiter haben. Aus diesem Grund lässt sich festhalten, dass Benefits Vorteile für das Unternehmen und den Arbeitnehmer gleichermaßen bieten.
3.1. Vorteile für Mitarbeiter
Schüttet ein Unternehmen Benefits aus, so profitiert ein Mitarbeiter direkt davon. Er erhält zusätzliche Leistungen, die ihm vertraglich nicht zustehen. Hierdurch entsteht je nach Zuwendung ein finanzieller oder ein anderer nicht-monetärer Vorteil, der den Mitarbeiter für die gleiche Arbeit zusätzlich entlohnt.
Durch diese zusätzliche Leistung erfährt der Arbeitnehmer eine Wertschätzung für seine Leistung und er geht motivierter zur Arbeit. Der Spaß am täglichen Berufsleben steigt, was durchaus als Vorteil für den Mitarbeiter gesehen werden kann.
Durch Benefits für alle Arbeitnehmer in einem Unternehmen kann das gesamte Arbeitsklima gesteigert werden. Auch hier entstehen letztendlich Vorteile über eine höhere Zufriedenheit und Motivation im Job. Einige Benefits zielen auf die Gesundheitsförderung ab, wovon ein Arbeitnehmer auch im privaten Bereich profitiert. Wird ein Benefit anstelle von einer Gehaltserhöhung gezahlt, so kann dies für den Mitarbeiter dennoch einen monetären Vorteil bedeuten.
Das liegt daran, dass er die Benefits teilweise steuerfrei erhält und somit das Bruttoeinkommen nicht gesteigert wird. Diese Überlegung wird insbesondere dann interessant, wenn eine Gehaltserhöhung durch höhere Steuerstufen nahezu einen Rückschritt bedeutet. In diesem Fall sind Benefits für den Mitarbeiter unter dem Strich vorteilhafter.
3.2. Vorteile für Arbeitgeber
Wie es sich aus den vorgestellten Vorteilen der Arbeitnehmer bereits ableiten lässt, profitieren auch Unternehmen von Benefits, die sie auf den ersten Blick nur Geld kosten. Steigern Sie über die ausgeschütteten Vorteile das Arbeitsklima und die Motivation der Mitarbeiter, so wird sich dies in einer gesteigerten Produktivität und somit letztendlich in einer höheren Gewinnmarge auszahlen. Außerdem ist ein zufriedener Mitarbeiter fester an das Unternehmen gebunden und wird auch im privaten Umfeld davon erzählen.
In vielen Branchen herrscht in der heutigen Zeit ein Mangel an Fachkräften, wodurch ein großer Konkurrenzkampf zwischen den Unternehmen entstanden ist. Kann der zukünftige Arbeitgeber mit einem ganzen Bündel aus Benefits locken, so werden andere Arbeitgeber mit den gleichen Voraussetzungen das Nachsehen haben. In diesem Zusammenhang spielt das Employer Branding eine große Rolle. Hierunter wird die Attraktivität einer Unternehmensmarke verstanden. Ein Unternehmen kann durch viele angebotene Mitarbeitervorteile seinen Ruf und seine Marke stärken, wodurch sich potenzielle Arbeitskräfte eher für den interessanten Arbeitgeber entscheiden werden.
Wird ein Benefit in einem Unternehmen anstelle einer Gehaltserhöhung vergeben, so spart nicht nur der Arbeitnehmer Steuern. Dies liegt daran, dass beispielsweise die Krankenkassenbeiträge zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilt werden. Da Benefits jedoch bis zu einer bestimmten Höhe steuerfrei sind, muss das Unternehmen keine zusätzlichen Kosten übernehmen.
Info
Ob ein Benefit für ein Unternehmen tatsächlich einen Vorteil darstellt, lässt sich über die ROBI-Formel ermittelt. ROBI steht für Return of Benefits Investment und dient der Überprüfung von ausgeschütteten Mitarbeitervorteilen hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit. Ein ROBI von 1 oder größer ist positiv für das Unternehmen, da sich die Kosten des Benefits mit den Wertvorstellungen des Mitarbeiters decken. Ein ROBI deutlich unter 1 verursacht mehr Kosten als Nutzen. Dieser Mitarbeitervorteil sollte überdacht werden.
Beispiel: Allen Arbeitnehmern wird monatlich eine Fitnessstudio-Mitgliedschaft bezahlt, welche monatlich 30 EUR pro Mitarbeiter kostet. Nach einer Umfrage in der Belegschaft ist den Mitarbeitern diese Mitgliedschaft 18 EUR Wert. Der gefühlte Wert wird durch die tatsächlichen Kosten geteilt, sodass der ROBI bei 0,6 liegt. Das Unternehmen sollte den Zuschuss demnach überdenken.
Zusammengefasst
- Mitarbeiter profitieren durch finanzielle und nicht-monetäre Vorteile
- Steuerersparnisse bei einem Benefit anstatt einer Gehaltserhöhung
- Arbeitgeber profitieren über mögliche Steuerersparnisse und Employer Branding
- Die Sinnhaftigkeit eines Benefits lässt sich mit dem ROBI ermitteln
4. Wie kommuniziere ich Mitarbeitervorteile in der Öffentlichkeit?
Hinter Benefits stecken für ein Unternehmen viel Arbeit und für den Mitarbeiter viele Vorteile. Daher ist es wichtig, dass eine hohe Transparenz geschaffen wird, was die Kommunikation und die Verteilung der Benefits angeht. Nur gut ein Viertel aller Unternehmen wirbt mit seinen Mitarbeitervorteilen, wobei dies eine völlig falsche Bescheidenheit ist.
Die Benefits können ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz sein, weshalb darüber gesprochen werden muss. Die freiwilligen Leistungen gehören auf die Website, in jeden Flyer und in jede Stellenanzeige. Anstatt jedoch lange Texte zu veröffentlichen, sollten die Benefits anschaulich mit Icons und Beträgen schnell greifbar gemacht werden. Alle werthaltigen Benefits können vorgestellt werden, worunter der wöchentliche Obstkorb oder der Wasserspender nicht fallen sollten.
Diese Refreshments sind in der heutigen Zeit als Standard anzusehen und werden eher als Fake Benefits wahrgenommen. Im Idealfall lässt sich rund um die Mitarbeitervorteile eine Geschichte erzählen, die die gesamte Unternehmenskultur mit der Wertschätzung der persönlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter zum Inhalt hat.
Übrigens ist nicht nur die Kommunikation in die Öffentlichkeit hinein wichtig. Auch gegenüber der eigenen Belegschaft sollten Benefits offensiv beworben werden. Dies gilt für Mitarbeitervorteile, auf die sich die gesamte Belegschaft berufen kann. Die Benefits, die bilateral in Gehaltsverhandlungen vereinbart werden, bleiben selbstverständlich unter Verschluss. Alle anderen Vorteile sollten direkt und dauerhaft transparent offeriert werden. Sei es über Mails, über regelmäßige Teammeetings, über das Intranet, über Rundschreiben oder über das Schwarze Brett.
Die Art der internen Verbreitung hängt von der generellen Unternehmenskommunikation ab. Egal wie der Weg aussieht, wichtig ist, dass über jeden Benefit so kommuniziert wird, dass jeder Mitarbeiter davon Kenntnis erlangt und eine Wertschätzung aufbauen kann.
Zusammengefasst
- Benefits nach außen und innen offensiv bewerben
- Über Icons in Stellenanzeigen oder anderen Medien schnell erfassbar machen
- Nur echten Mehrwert bieten, weshalb Refreshments herausfallen
- Intern allen Mitarbeitern Informationen zur Verfügung stellen
5. Gibt es Nachteile bei Benefits für Mitarbeiter?
Nachdem die zahlreichen Vorteile der Benefits durchleuchtet wurden, soll die Frage nach möglichen Nachteilen nicht vernachlässigt werden.
Für einen Mitarbeiter kann eine Zusatzleistung zu einem Nachteil werden, wenn das Unternehmen in Gehaltsverhandlungen darauf hinweist, dass bereits zahlreiche Mitarbeitervorteile gegeben werden und somit ein höheres Gehalt nicht möglich wird. Oder aber das Unternehmen will anstatt einer Gehaltserhöhung nur Benefits gewähren. Auch wenn die Mitarbeitervorteile sich finanziell oder nicht-monetär positiv auswirken, so kann nicht jeder Arbeitnehmer etwas mit diesen Ausschüttungen anfangen.
Ist der Mitarbeiter beispielsweise durch finanzielle Engpässe auf jeden Euro angewiesen, so wird ihm ein Fitnessraum im Betrieb nur bedingt helfen. Ein negativer Faktor, der häufig in Vergessenheit gerät, ist die fehlende Einzahlung in die Rentenkasse. Da durch die Benefits keine zusätzlichen Sozialleistungen entrichtet werden, fehlen im Rentenalter unter Umständen wichtige Bezüge.
Ein letztgenannter Nachteil von Benefits für Mitarbeiter ist die Möglichkeit der Kündigung durch den Arbeitgeber. Sind die Zusatzleistungen nicht vertraglich festgehalten und liegt zudem keine betriebliche Übung vor, so kann das Unternehmen jederzeit die ausgeschütteten Vorteile zurücknehmen, ohne dass ein Mitarbeiter etwas dagegen ausrichten könnte.
Zusammengefasst
- Zusatzleistungen werden anstatt von Geld geboten
- Mitarbeitervorteile fließen nicht in die Rentenkasse ein
- Nicht jeder Mitarbeiter kann Benefits gebrauchen
- Mitarbeitervorteile können unter Umständen ersatzlos gestrichen werden
6. Worauf müssen Arbeitgeber bei Zusatzleistungen achten?
Arbeitgeber können durch Benefits zahlreiche Vorteile erfahren. Jedoch können Sie auch zur Last werden oder zusätzliche Arbeit mit sich bringen. Ein Unternehmen muss jederzeit den Markt beobachten und festhalten, welche Zusatzleistungen die Konkurrenz bietet. Werden diese Benefits von der gesamten Branche übernommen, so kann die Leistung schnell eine Pflicht sein. Bietet sie das Unternehmen nicht, so wird es von der Konkurrenz beim Employer Branding ausgestochen.
Beim Ausschütten der Benefits kann es zu zahlreichen Fallstricken kommen, die der Arbeitgeber beachten muss. Passieren Fehler und ein Mitarbeiter klagt seine Vorteile ein, so können dem Unternehmen hohe Kosten entstehen. Doch welche Fallen lauern?
Der Arbeitgeber sollte in erster Linie beachten, dass eine Zusatzleistung zu einer betrieblichen Übung werden kann. Das bedeutet, dass ein Mitarbeiter bei wiederkehrenden Leistungen davon ausgehen kann, dass diese weiterhin ausgeschüttet werden. In Normalfall wird davon gesprochen, wenn ein Unternehmen dreimal freiwillig eine gleiche Leistung ausschüttet. Schützen kann sich der Arbeitgeber, wenn er schriftlich darüber informiert, dass die gewährte Leistung auf freiwilliger Basis erfolgt.
Ist in Unternehmen ein Betriebsrat vorhanden, so sollte der Arbeitgeber mit dem Gremium zusammenarbeiten und die Benefits offen besprechen. Ansonsten könnte der Betriebsrat klagen und auf eine faire Verteilung der Zusatzleistungen bestehen.
Ein letztgenannter Punkt, den der Arbeitgeber bei Benefits beachten sollte, ist die schwierige Kalkulation bestimmter Mitarbeitervorteile. Sind die Ausschüttungen budgetiert und somit intern gedeckelt, so kann das Unternehmen negativ überrascht werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Kosten gewährter Leistungen deutlich steigen. Beispielsweise die Beiträge zu einer betrieblichen Kranken- und Rentenversicherung oder die Zuschüsse zum Tanken.
Zusammengefasst
- Zusatzleistungen können zu einer Pflicht innerhalb der Branche werden
- Eine betriebliche Übung droht, lässt sich jedoch mit einer Freiwilligkeitsklausel verhindern
- Betriebsräte können auf eine faire Verteilung pochen
- Benefits sind in manchen Fällen schwer kalkulierbar, wodurch Kostensteigerungen drohen
7. Welche Gesetzesgrundlagen gelten für die steuerliche Betrachtung?
In Deutschland unterliegt das Einkommen eines Arbeitnehmers der Lohnsteuer und der Sozialabgaben. Sämtliche getätigten Zahlungen und Leistungen an die Person werden hierfür addiert und spätestens über die jährliche Einkommenssteuererklärung versteuert.
Es besteht jedoch eine völlig legale Möglichkeit, dass der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer einen steuerfreien Sachbezug zukommen lässt. Nach § 8 Abs. 2 Satz 11 EStG ist es erlaubt, dass monatlich eine Zusatzleistung in Höhe von 50 EUR überlassen wird. Dieser Sachbezug kann in unterschiedlicher Gestaltung erfolgen, jedoch ist darauf zu achten, dass er nicht mit Geld gleichzusetzen ist, was insbesondere bei Gutscheinen zu Problemen führen kann.
Gutscheine fallen nur noch unter diese Regelung, wenn sie ausschließlich zum Bezug von vorab festgelegten Dienstleistungen oder Waren berechtigen. Dadurch sind gewisse Gutscheinsysteme ausgeschlossen. Außerdem muss der überlassene Sachbezug immer zusätzlich zum geschuldeten Lohn oder Gehalt ausgegeben werden und darf diesen nicht in Teilen ersetzen.
Neben diesen Zusatzleistungen darf der Arbeitgeber Aufmerksamkeiten mit einem besonderen persönlichen Anlass vergeben. Für diese Geschenke gilt eine Höchstgrenze von 60 Euro. Der Anlass muss jedoch in der Person des Mitarbeiters begründet sein und kann beispielsweise bei Geburtstagen oder Jubiläen der Arbeitnehmer (nicht der Firma) gezahlt werden.
Bei allen Sachbezügen ist darauf zu achten, dass die Beträge nicht aufsummiert werden können, wenn sie nicht voll ausgeschöpft wurden. Zudem gilt es zu beachten, dass bei einer Überschreitung der Grenze die gesamte Leistung versteuert wird und nicht nur die jeweilige Differenz zum Freibetrag. Werbeartikel können so oft wie gewünscht verteilt werden, wenn deren Herstellungskosten 10 Euro nicht übersteigen.
Der steuerfreie Sachbezug wird nicht für Aufmerksamkeiten beansprucht, die im betrieblichen Interesse stehen. Hierunter werden der klassische wöchentliche Obstkorb, der Kaffeevollautomat oder der Wasserspender verstanden. Ebenfalls ist das betriebliche Gesundheitsangebot nach § 3 Nr. 34 EStG steuerfrei zu stellen.
Zusammengefasst
- Sachbezüge bis zu einer Höhe von 50 EUR sind frei von Steuern und Abzügen
- Für Aufmerksamkeiten mit besonderem persönlichen Anlass gelten 60 EUR
- Bei Überschreitung der Grenze wird der gesamte Betrag steuerpflichtig
- Refreshments im betrieblichen Interesse werden stets steuerfrei angeboten
8. Welche Benefits wünschen sich Mitarbeiter laut Studie?
Unternehmen geben für Benefits und Mitarbeitervorteile viel Geld aus. Daher wird dieses Themenfeld stetig beobachtet und über Umfragen und andere Meinungssammlungen reflektiert.
Die Personalberatung Kienbaum hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Attraktivität von Benefits befragt. Hierdurch konnte bestimmt werden, welche Benefits die Mitarbeiter sich wünschen. Die Auswertung der Ergebnisse wird Arbeitgebern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
An erster Stelle der beliebtesten Benefits steht mit dem Wunsch nach mehr Flexibilität ein völlig kostenloser Arbeitnehmervorteil. 71 % der Befragten gaben an, dass sie flexible Arbeitszeitmodelle bevorzugen würden. Kein anderer Vorteil für Mitarbeiter hat so einen hohen Wert erreicht.
Ebenfalls in diese Kategorie fällt der Wunsch nach mobilem Arbeiten, welches von 56 % genannt wurde. Arbeitgeber können diese Wünsche relativ leicht erfüllen, da gerade durch die Zeit der Coronapandemie gezwungenermaßen einige Fortschritte gemacht wurden. Gefolgt werden diese Anforderungen von Vorteilen rund um die Mobilität.
Ein Drittel aller Befragten wünschen sich einen Firmenwagen. 18 % können allgemein mit Fahrtkostenzuschüssen etwas anfangen. Einen überraschend hohen Wert erreicht die konstante Weiterbildung, die Mitarbeiter sehr schätzen, sodass diese mit 19 % von fast jedem fünften Befragten als positiver Benefit empfanden wurde.
Es folgen Gesundheitsmaßnahmen, worunter speziell Fitness-Angebote, der Betriebsarzt oder Ruheräume zählen. Die Chance der Kinderbetreuung ist hingegen mit nur 6 % nicht sehr hoch eingestuft, obwohl viele moderne Firmen diese Möglichkeit mit den damit verbundenen Kosten und hohem Aufwand anbieten.
Der bereits vorgestellte Return of Benefits Investments lässt sich anhand dieser Umfrage erweitern. Benefits, die hohe Kosten verursachen, aber in Umfragen nicht als besonders attraktiv beschrieben werden, lassen wahrscheinlich ohne großen Widerstand streichen.
- Flexible Arbeitszeiten (71,2 %)
- Homeoffice (55,6 %)
- Firmenwagen (31,5 %)
- Coachings (19 %)
- Fahrtkostenzuschüsse (18,1 %)
- Gesundheitsmaßnahmen allgemein (16,8 %)
- Fitness-Angebote (13,3 %)
- Ticket für ÖPNV (11,2 %)
- Firmenfahrrad (9 %)
- Kinderbetreuung (6 %)
- Betriebsarzt (5 %)
- Ruhe- und Schlafräume (2,6 %)
Empfehlung:
Kienbaum Benefits Survey 2023 – Arbeitgeberattraktivität durch Benefits und flexible Arbeitsbedingungen
Zusammengefasst
- Studie zu beliebtesten Benefits von Kienbaum und Kununu
- Flexibilität vor Mobilität vor Coachings sind besonders beliebt
- Gesundheitsmaßnahmen und Kinderbetreuung sind zweitrangig
- Umfragewerte in den ROBI einfließen lassen
9. Welche Benefits für Mitarbeiter gibt es? 17 kreative Beispiele für Mitarbeiter-Benefits
Arbeitgebern steht ein großes Portfolio aus unterschiedlichen Benefits für ihre Mitarbeiter zur Verfügung. Manche davon lassen sich direkt umsetzen und sind eher als günstig zu bezeichnen. Andere Benefits brauchen viel Vorlaufzeit und können ein hohes Budget verbrauchen.
Auch herrschen unterschiedliche Anforderungen an die steuerliche Betrachtung oder an die Form der Vergabe an die Mitarbeiter. An dieser Stelle seien 17 Rubriken für Benefits vorgestellt, die Mitarbeitern, aber auch Arbeitgebern einen Vorteil liefern können.
1. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Flexibilität in der Arbeitsgestaltung
Ein nicht sehr kostenintensiver Benefit, der jedoch nach Umfragen bei Mitarbeitern beliebt ist, ist die Vergabe von mehr Flexibilität, was die Gestaltung der täglichen Arbeit angeht. Mitarbeiter sehen es als Benefit an, wenn sie ihre Arbeitszeiten frei gestalten dürfen.
Die klassische Arbeitszeit mit strikten Zeiten hat ausgedient, sodass hier Verschiebungen gewünscht sind. Gerade in vielen Büroberufen kann dem Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten problemlos nachgekommen werden. Auch das mobile Arbeiten, bei dem Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz nach Hause oder an andere Plätze verschieben können, zählt zur Flexibilität.
Es ist jedoch darauf zu achten, dass beim Homeoffice in Sachen Überlassung von Arbeitsmitteln und der Büroeinrichtung einige Besonderheiten beachtet werden müssen, die schnell ins Geld gehen können. Hier entscheiden letztendlich Details über Ansprüche und Ausgestaltungen.
2. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Mobilitäts-Benefits
Hoch im Kurs bei den Mitarbeitern stehen die Mobilitäts-Benefits. In erster Linie geht es darum, dass Mitarbeiter Zuschüsse für den Arbeitsweg erhalten, wozu Fahrräder, ÖPNV-Zuschüsse oder Firmenwagen zählen. Die Überlassung dieser Benefits ist jedoch mit zahlreichen gesetzlichen Vorgaben verbunden, die ganze Bücher füllen. Recht einfach verhält es sich mit dem ÖPNV-Zuschuss. Dieser muss pauschal mit 15 bzw. 25 % versteuert werden. Die Freigrenze des Sachbezugs ist hiervon nicht betroffen.
Komplizierter wird es mit dem Leasing von Fahrrädern oder Autos. Ist das Fahrrad ein Extra zum Lohn, so gilt dies als steuerfreie Überlassung. Wird das Rad über eine Gehaltsumwandlung gezahlt, erfolgt eine Besteuerung des geldwerten Vorteils mit 0,25 %. Bei einem Firmenwagen hat der Mitarbeiter bei der Wahl der Pauschalversteuerung 1 % vom Listenpreis als Einkommen zu versteuern. Dies jedoch nur als grobe Richtlinie, da zahlreiche Faktoren in die Berechnung einfließen können.
3. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Sport- und Freizeitangebote
Arbeitgeber können den Sport ihrer Mitarbeiter finanzieren und profitieren dabei unter Umständen von weniger Krankheitstagen. Zu den Angeboten zählen beispielsweise Massagen, Rückenkurse, Yogarunden, Mitgliedsbeiträge für Sportvereine, Eintrittskosten in Schwimmbäder oder die eigenen Fitnessgeräte im Unternehmen.
Der Arbeitgeber hat die Möglichkeit, den monatlichen steuerfreien Sachbezug in Höhe von 50 Euro dafür zu nutzen. Eine zusätzliche Möglichkeit sind Angebote der Gesundheitsförderung, die dem Sozialgesetzbuch entsprechen. Hierzu erfahren Sie mehr in unserer 4. Idee.
Soll Sport als Freizeitangebot in Form von Eintrittskarten für Zuschauertribünen vergeben werden, so ist der betriebliche Bezug entscheidend. Sind die Veranstaltungen also mit Kundenbezug, so ist die Zuwendung komplett steuerfrei. Werden die Tickets schlicht verschenkt, so fallen diese unter die Grenze für Sachbezüge von 50 Euro.
4. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Gesundheits- und Altersvorsorge
Durch die immer weiter steigenden Kosten der Sozialausgaben für Gesundheits- und Altersvorsorge sind Zuschüsse in diesen Bereichen ein gern gesehener Benefit. Für die Altersvorsorge besteht seit dem Jahr 2002 ein Recht auf eine Bruttoentgeltumwandlung, sodass die Beiträge in Direktversicherungen, Pensionsfonds oder andere Durchführungswege bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei sind.
Die Mitarbeiter profitieren hierbei durch zusätzliche Renten nach dem Berufsausstieg. Seit dem Jahr 2019 ist im Betriebsrentengesetz festgelegt, dass der Arbeitgeber 15 % des umgewandelten Entgelts als Zuschuss einzahlen muss. Ein echter Benefit ist die betriebliche Altersvorsorge aber erst, wenn sie zusätzlich zum Lohn oder Gehalt gezahlt wird, da dies eine freiwillige Leistung darstellt.
Möchte ein Unternehmen die Gesundheitsvorsorge im Rahmen des Sozialgesetzbuches anbieten, so stehen für Kurse der Primärprävention 600 Euro pro Mitarbeiter pro Jahr zur Verfügung, die nicht versteuert werden müssen. Dieses Geld darf jedoch nur in bestimmte Kurse investiert werden, die von den Krankenkassen als förderungswürdig zertifiziert wurden. Hierzu zählen zum Beispiel Rückenkurse, autogenes Training, Herz-Kreislaufkurse oder Pilates.
5. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Verpflegungs-Benefits
Viele Unternehmen besitzen eine Kantine oder sind mit nahe gelegenen Restaurants in einer Kooperation. Hierdurch besteht die schöne Möglichkeit von Verpflegungs-Benefits. Ein Arbeitgeber kann seiner Belegschaft das tägliche Essen bezuschussen und beansprucht hierbei nicht den monatlichen Sachbezug von 50 Euro.
Der Essenszuschuss ist steuerfrei und eine zusätzliche Leistung. Pro Tag kann eine Mahlzeit gewährt werden. Die Sachbezugswerte im Jahr 2022 lauten 1,87 Euro für das Frühstück und 3,57 Euro für das Mittag- oder Abendessen. Bis zu diesen Beträgen können sich Mitarbeiter steuerfrei Speisen auswählen.
6. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Gutscheine
Damit ein Unternehmen den Sachbezug von monatlich 50 Euro völlig flexibel zur Verfügung stellen kann, greifen viele Arbeitgeber auf Gutscheine zurück. Seit dem Jahr 2022 sind dieser Praxis jedoch einige Grenzen gesetzt. Die Gutscheine sind nicht mehr so flexibel einsetzbar. Sie dürfen nur noch bei einem Bezug von Waren oder Dienstleistungen vergeben werden.
Außerdem sind die Akzeptanzstellen begrenzt und die Leistungen, die ein Arbeitnehmer dafür erhalten darf. So ist beispielsweise der sogenannte Marketplace von Online-Händlern ausgeschlossen. Lediglich die eigene Produktpalette darf genutzt werden. Der klassische Amazon-Gutschein zählt somit nicht zu den steuerfreien Sachbezügen. Es ist ratsam, vor Herausgabe der Gutscheine die Gesetzesgrundlagen genau zu prüfen.
7. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Technische Benefits
Ein häufig genutzter Benefit ist das Überlassen von technischen Produkten. Diese werden vom Arbeitgeber angeschafft und dem Arbeitnehmer zur Nutzung überlassen. Gleiches gilt für die Verträge, die gegebenenfalls mit Mobilfunkanbietern geschlossen werden.
Bei der Überlassung ist darauf zu achten, dass der Arbeitgeber für eine Steuerfreiheit der wirtschaftliche Eigentümer der PCs, Bildschirme, Smartphones oder Tablets bleiben muss. Sollen die technischen Produkte dem Mitarbeiter übergeben werden, so ist eine Lohnsteuerpauschalisierung von 25 Prozent notwendig.
8. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Mitarbeiterevents
Das beliebteste Mitarbeiterevent ist wohl die jährliche Weihnachtsfeier. Doch auch Familienfeste, Sportturniere, Hoffeste oder andere Feierlichkeiten und Mitarbeiterevents tragen zu einem gesteigerten Arbeitsklima bei.
Damit die Mitarbeiter verpflegt und bespaßt werden können, stehen einem Unternehmen zusätzlich zu den klassischen Sachbezügen zweimal im Jahr 110 EUR pro Mitarbeiter zur Verfügung. Sollte der Betrag überschritten werden, ist nur eine Versteuerung des zu viel gezahlten Betrags erforderlich.
9. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Persönliche Aufmerksamkeiten
Persönliche Aufmerksamkeiten sind Benefits, die ein Arbeitgeber seinem Mitarbeiter zu besonderen Anlässen überreichen darf. Der Betrag dieser Aufmerksamkeiten ist pro Fall auf 60 Euro beschränkt und somit nicht mit dem monatlichen Sachbezug von 50 Euro oder der Einladung zu Mitarbeiterevents verknüpft. Die persönliche Aufmerksamkeit ist klar auf den einzelnen Arbeitnehmer zugeschnitten und immer mit seiner Person verbunden.
Anlässe für eine persönliche Aufmerksamkeit können sein:
- Willkommensgeschenk zum Eintritt
- Aufmerksamkeit zur Beförderung
- Aufmerksamkeit zum Jubiläum
- Aufmerksamkeit zur Geburt, Taufe, Einschulung, Kommunion oder Firmung eines Kindes
- Geschenk zum Geburtstag
- Geschenk zur Verlobung oder Hochzeit
- Aufmerksamkeit zur bestandenen Prüfung
10. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Unterhaltungsmöglichkeiten vor Ort
Gerade in Start-ups gehören die Unterhaltungsmöglichkeiten in Pausenräumen zum gewohnten Erscheinungsbild. Hier kommen die Mitarbeiter in den Arbeitszeitunterbrechungen zusammen, sollen durch Unterhaltungsmöglichkeiten zueinanderfinden und etwas Abstand zum Arbeitsalltag bekommen.
Zu den gestellten Aktivitäten können Tischtennisplatten, Kickertische, Gesellschaftsspiele, Spielkonsolen, Zeitschriften und viele weitere Produkte gehören, die Spaß machen. Die Nutzung ist für Arbeitnehmer selbstverständlich kostenfrei und unterliegt nicht der Lohnsteuer.
11. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Finanzielle Beteiligungen
Um das Eigenkapital von Unternehmen und die Bindung von Mitarbeitern zu fördern, sind Mitarbeiterkapitalbeteiligungen steuerlich gefördert. Die Arbeitnehmer werden finanziell am Unternehmen beteiligt, indem diese Aktien kaufen können oder sich in Mitarbeiterfonds beteiligen.
Will ein Unternehmen die Chance der finanziellen Beteiligung als Benefit vergeben, so ist die Ausgabe von Anteilen bis zu einem Wert von 360 Euro steuer- und sozialabgabenfrei. Ein Vorteil für das Unternehmen ist die zusätzliche Motivation, die ein Mitarbeiter dadurch erreicht, dass die eigene Leistung den Aktienkurs und somit das eigene Vermögen beeinflussen kann.
12. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Weiterbildungen
Weiterbildungen sind auf den ersten Blick ein Vorteil für den Arbeitgeber. Doch mehr als oft werden Fort- und Weiterbildungen von der Belegschaft als positiver Mehrwert und somit als Zusatzleistung mit hohem ROBI gesehen.
Fortbildungen helfen beiden Seiten und sollten regelmäßig stattfinden. Die Kosten der Seminare und anderer Formate können vom Arbeitgeber übernommen werden, ohne dass der Betrag vom Arbeitnehmer als Einkommen versteuert werden muss. Seit 2019 ist es zudem nicht mehr nötig, dass die Fortbildung unmittelbar mit dem aktuellen Einsatzgebiet des Mitarbeiters in Verbindung steht. Lediglich Weiterbildungen als Belohnungscharakter sind nicht steuerfrei.
Hierbei handelt es sich um privat motivierte Seminare und Schulungen, wie etwa dem Angelschein oder dem Bootsführerschein. Auch Bildungsreisen zu rein gesellschaftspolitischen Themen gehören zu den Belohnungen.
13. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Kinderbetreuung
Benefits, die dem Familienleben der Mitarbeiter helfen, können bei betroffenen Arbeitnehmern ein sehr attraktiver Zusatz sein. Insbesondere wenn der Arbeitgeber sich an der Unterbringung kleiner Kinder beteiligt, ist der Benefit sehr angesehen. Beispielsweise überweist das Unternehmen Kitabeiträge an den Träger oder an den Mitarbeiter.
Eine andere Möglichkeit ist der eigene Betriebskindergarten, wenn genügend Nutzer vorhanden sind. Andere Firmen erlauben es, die Kinder mit an den Arbeitsplatz zu nehmen, was häufig jedoch abhängig vom ausgeübten Job ist. Selbstverständlich ist auch bei den Zuschüssen zur Kinderbetreuung die Steuerfrage eine wichtige.
In § 3 Nr. 33 EStG ist geregelt, dass die Zuschüsse steuer- und abgabenfrei sind, wenn die Kinder nicht schulpflichtig sind und wenn der Betrag als Zusatzleistung zum Lohn oder zum Gehalt gezahlt wird. Arbeitnehmer müssen die Zuschüsse übrigens in der Steuererklärung angeben, was die Betreuungskosten mindert.
14. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Mitsprache und Transparenz
Ein nicht-monetärer Benefit ist der Einbezug der Belegschaft in Unternehmensentscheidungen. Hierunter wird verstanden, dass Mitarbeiter nicht nur frei ihre Meinung äußern dürfen, sondern dass diese ganz bewusst in Entscheidungen einbezogen werden.
Dies geschieht über Befragungen, Work-Shops oder Feedbackrunden. Neben dem Mitspracherecht ist die Transparenz der Unternehmensführung ein gern gesehener Schritt. Unternehmer sollten bei dieser Form der Führung alle ihre Entscheidungen schnell und proaktiv verkünden.
Im Idealfall wird bereits während des Prozesses der Entscheidungsfindung die Belegschaft involviert. Eine ganz besondere Methode, um Transparenz zu schaffen, ist der Blackbox Day. Hier dürfen die Mitarbeiter ungefiltert Fragen an die Konzernspitze oder die Unternehmensleitung stellen, die diese wahrheitsgemäß beantworten sollten.
15. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Mitarbeitervergünstigungen
Unter Mitarbeitervergünstigungen wird die Möglichkeit verstanden, dass ein Arbeitnehmer von den Dienstleistungen oder Produkten „seines“ Unternehmens profitiert. Beispielsweise können Artikel aus der Produktion kostenlos entnommen werden, es gibt günstige Konditionen im Werkverkauf, es dürfen Dienstleistungen in Anspruch genommen werden oder es werden neue Produkte vor dem Markteintritt zur Verfügung gestellt.
Viele größere Konzerne bieten diese Rabatte der gesamten Belegschaft an, da durch wenig Aufwand viel Benefit geschaffen wird. Selbstverständlich spielen auch bei dieser Zusatzleistung die Steuervorteile eine Rolle. Jedem Arbeitnehmer dürfen laut Gesetz Waren und Dienstleistungen im Wert von 1.080 Euro überlassen werden. Dies betrifft die Leistungen, die das Unternehmen im normalen Geschäftsbetrieb ihren Kunden gegen Entgelt verkauft.
16. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Refreshments
Ein Mitarbeitervorteil, der in der heutigen Arbeitswelt schon als Selbstverständlichkeit bezeichnet werden kann, sind die Refreshments. Sie werden häufig noch in Stellenanzeigen als großer Vorteil des Arbeitnehmers genannt, rufen jedoch bei potenziellen Arbeitnehmern keine große Euphorie hervor.
Refreshments sollten viel mehr als das Mindeste zur Verfügung gestellt werden. Unter Refreshments lassen sich unterschiedliche Produkte zählen, die der Mitarbeiter im Berufsalltag zu sich nehmen kann. Beispielsweise Kaffee, Tee, Wasser, Müsli, Snacks, Schokolade, Obst oder Limonade. Im Interesse des Arbeitgebers sollten die Refreshments überwiegend von gesunder Natur sein.
17. Idee für Benefits für Mitarbeiter: Unternehmenskultur
Ein Unternehmensvorteil, welches auf den ersten Blick nicht als solches erkannt werden könnte, ist die Unternehmenskultur, die von der Belegschaft als besonders oder als angenehm beziffert wird. Das Betriebsklima kann einen Benefit bieten, wenn Mitarbeiter dadurch auf besondere Weise profitieren.
Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn im Unternehmen das Duzen über alle Gehaltsstufen hinweg praktiziert wird. Oder aber die Arbeit findet im Alltag auf freundschaftlicher Basis statt, weil viele Mitarbeiter sich privat treffen.
Eine weitere Möglichkeit ist das Aufstellen einer Leitkultur, der sich alle mit hoher Motivation verschreiben. Eine als positiv empfundene Unternehmenskultur kommt nicht von selber, sondern muss durch die Unternehmensleitung stets gefördert werden, was sogar einen finanziellen Aufwand mit sich bringen könnte.
Zusammengefasst
- Zahlreiche Benefits mit unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten aus vielen Rubriken
- Steuerliche Behandlung der einzelnen Zusatzleistungen spielen eine große Rolle
- Teils sehr komplizierte Vergabe der Benefits mit zahlreichen Fallstricken
10. Wie finden Sie heraus, welche Benefits Ihre Mitarbeiter wünschen?
Es ist wichtig, dass ein Unternehmen genau die Benefits bietet, die von den Mitarbeitern wertgeschätzt werden. Nur so wird ein hoher Return of Benefits Investments erlangt, was letztendlich das Ziel jedes Mitarbeitervorteils sein sollte. Doch es stellt sich die Frage, wie die besten Benefits speziell für Ihr Unternehmen gefunden werden können.
Es existieren generelle Umfragen, wie wir Ihnen im Verlauf bereits vorgestellt haben. Selbstverständlich können Sie sich an den Ergebnissen dieser Umfragen orientieren, jedoch ist jedes Unternehmen anders. Je nach Mitarbeiterstruktur, Branche oder Unternehmenskultur werden Ihre Mitarbeiter andere Benefits haben wollen. Damit Sie also die besten Mitarbeitervorteile für Ihre Belegschaft finden, gibt es nur eine Möglichkeit: Fragen!
Lassen Sie die Mitarbeiter zu Wort kommen und bringen Sie in Erfahrung, welche Benefits sich diese wünschen. In kleinen Betrieben funktioniert dies über schlichte Gespräche. In größeren Konzernen führen Sie eigene Umfragen durch. Wenn Sie selbst nicht wissen, welche Fragen Sie stellen sollen oder wie Sie eine fundierte Umfrage durchführen, so holen Sie sich Unterstützung.
Ihr Vorteil
Wir nehmen Ihnen die Arbeit ab und führen für Sie oder mit Ihnen unternehmensinterne Mitarbeiterumfragen durch. Die speziell auf Ihr Unternehmen zugeschnittenen Ergebnisse werden Ihnen helfen, die besten Mitarbeitervorteile herauszuarbeiten.
10.1 Beispiele für Mitarbeiterangebote im Start-up
In einem kleineren Start-up ist das Budget für Benefits häufig geringer, sodass die Unternehmensführung kreativer werden muss. In Start-ups ist die Unternehmenskultur selbst häufig eine Leistung. Es existiert eine Ansprache mit Du, eine klare Vision beschreibt den Weg und jeder Mitarbeiter kann sich einbringen.
Ein anderer Benefit ist der Bereich Gesundheit. Die Arbeitsplätze sollten ergonomisch sein, es stehen gesunde Snacks zur Verfügung oder die Kollegen betreiben zusammen Sport. Gerade in Start-ups ist die Umsetzung von Flexibilität einfach. Die Arbeitszeit lässt sich individuell anpassen, der Arbeitsort ist nicht starr und die Rahmenbedingungen lassen sich über Pausenräume, den Bürohund oder gemeinsame Feierabende auf der Dachterrasse attraktiv gestalten.
Eine andere Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit speziellen Dienstleistern, die auf Mitarbeitervorteile spezialisiert sind und dem Start-up die Arbeit abnehmen. Hierüber können selbst teure und aufwendige Benefits wie beispielsweise Firmenwagen angeboten werden, die von Start-ups normalerweise nicht gestemmt werden können.
10.2 Beispiele für Mitarbeiterangebote im Mittelstand
Dem Mittelstand stehen bereits größere Möglichkeiten und höhere Investitionen zur Verfügung. Sie liegen zwischen den Start-ups und den Großkonzernen und können sich daher die besten Benefits abschauen. Im Mittelstand ist es noch möglich, die Mitarbeiter in Entscheidungen einzubinden.
Auf der anderen Seite können bereits kostenintensive Leistungen wie etwa eine Gesundheits- und Altersvorsorge angeboten werden. Der Mittelstand sollte intensiv darauf achten, was die Konkurrenz macht und dieser immer einen Schritt voraus sein.
Viele Unternehmen sind in den Händen der Gründer, weshalb die Familie großgeschrieben wird. Der Mittelstand kann somit völlig authentisch mit eigenen Kindertagesstätten, mit regelmäßigen Familienevents oder mit Gesundheitsprogrammen punkten. Doch auch interne und externe Weiterbildungen helfen weiter, wodurch Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichzeitig profitieren würden.
10.3 Beispiele für Mitarbeiterangebote im Großkonzern
Große Konzerne haben die Möglichkeit, sämtliche Benefits umzusetzen, sind jedoch häufig behäbig in ihrer Entscheidung. Was daran liegt, dass die Vorteile meist auf eine riesige Anzahl von Mitarbeitern und Zweigstellen heruntergebrochen werden müssen. Hierdurch kann ein wichtiger Wettbewerbsvorteil verloren gehen und die Mitarbeiter wenden sich anderen Unternehmen aus dem Mittelstand zu.
Großkonzerne sollten ihr Potenzial ausschöpfen und Feel Good Manager installieren, die sich ausschließlich um das Wohlbefinden kümmern. Es besteht die Möglichkeit zu eigenen Umfragen nach den beliebtesten Zusatzleistungen.
Hieraus können alle Wünsche von der Gesundheits- und Altersvorsorge über die technische Ausstattung bis hin zum mobilen Arbeiten angeboten werden. Selbst der Aufbau einer eigenen Flotte von Firmenfahrzeugen wird über günstige Einkaufsbedingungen und Mengenrabatte möglich und im gesamten Konzernbudget kaum auffallen.
Im Gegensatz zum Start-up wird jedoch beispielsweise der Aufbau einer Du-Kultur oder anderer moderner Benefits aus der Vergangenheit resultierend schwierig, sodass auch Großkonzerne bei manchen Wünschen an ihre Grenzen stoßen werden.
Zusammengefasst
- Für die Recherche der besten Benefits externe Umfragen nutzen oder selbst durchführen
- Start-ups punkten mit der Unternehmenskultur und modernen Leistungen, die den Teamgedanken stärken
- Der Mittelstand wird häufig durch die Gründer geführt und sollte bei Benefits die Familie in den Fokus stellen
- Großkonzerne können alle Potenziale ausschöpfen, dürfen jedoch nicht zu behäbig handeln
11. Fazit
Mitarbeiter wünschen sich Benefits, was die Ergebnisse aus zahlreichen Umfragen aufzeigen konnten. Sie werden bei einem zunehmenden Heranwachsen der Generationen Y und Z sogar immer wichtiger.
Diese jüngeren Arbeitskräfte sind nicht mehr so stark auf das Geld ausgerichtet, sondern wünschen sich Flexibilität oder andere Zusatzleistungen, die den Alltag erleichtern. Im Zusammenhang mit einem immer stärker ausgeprägtem Fachkräftemangel werden Benefits zu einem starken Argument, sobald Unternehmen um Mitarbeiter konkurrieren.
Die Mitarbeitervorteile sind eine der einfachsten Möglichkeiten, das Employer Branding voranzutreiben. Nicht alle Benefits sind dabei gleich stark gewünscht, aber dennoch steigt die Zufriedenheit mit der Anzahl der Zusatzleistungen. Arbeitgeber können aus zahlreichen Benefits unterschiedlicher Rubriken auswählen, während sie über Umfragen herausfinden, welche Wünsche die eigene Belegschaft hat.
Besonders beliebt sind allgemein die Mobilitäts-Benefits, eine höhere Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung und die vom Unternehmen gezahlte Alters- und Gesundheitsvorsorge.
Wir können Ihnen helfen!
Eine Alters- und Gesundheitsvorsorge wird bei steigenden Sozialausgaben immer wichtiger, sodass wir Ihnen bei der Implementierung eines solchen Systems oder jeglichen Fragen gerne helfen wollen. Vereinbaren Sie noch heute unverbindlich einen Termin mit uns und machen Sie aktuelle und potenzielle Mitarbeiter glücklich!
12. FAQs
Lieber Benefits oder Gehaltserhöhung?
Für Unternehmen und Mitarbeiter kann es einen Vorteil bringen, wenn statt einer Gehaltserhöhung zu Benefits gegriffen wird. Dies ist dann der Fall, wenn der Mitarbeiter nicht auf das Geld angewiesen ist und stattdessen von den Steuervorteilen der Zusatzleistungen profitieren will. Sachbezüge sind bis zu einer gewissen Grenze steuerfrei, was Kosten beim Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichzeitig spart.
Benefits statt gescheiterter Gehaltserhöhung?
In der heutigen Zeit findet nach und nach ein Wandel der Einstellung zum Beruf statt. Das Geld steht häufig nicht mehr an erster Stelle, da die Mitarbeiter sich viel lieber Flexibilität oder andere Benefits wünschen, die ihren Arbeitsalltag vereinfachen. Geraten Gehaltserhöhungen also ins Stocken, so kann der Benefit eine gute Alternative sein, mit der beide Seiten arbeiten können.
Welche Benefits für Mitarbeiter und deren Familienangehörige gibt es?
Unternehmen steht eine riesige Auswahl an Benefits zur Verfügung, wobei natürlich die angeboten werden sollten, die laut Umfragen am beliebtesten sind. Hierzu zählt die Flexibilität, die über individuelle Arbeitszeiten oder Homeoffice entsteht. Auch die Mobilität durch Firmenfahrzeuge oder E-Bikes ist angesehen. Es folgen Gesundheitsangebote, die Altersvorsorge oder aber die Kinderbetreuung, die für Familien eine große Entlastung bringt. Das Portfolio an Benefits ist riesig und lässt sich in 17 Rubriken mit jeweils eigenen Unterpunkten zusammentragen.
Wie kommuniziere ich die Benefits geschickt?
Benefits bedeuten für Unternehmen einen Aufwand, weshalb die Benefits offensiv kommuniziert werden sollten. Sie müssen auf jeden Flyer, in jede Stellenanzeige und auf allen Webauftritten präsent sein. Am geschicktesten werden sie über Icons visualisiert, wodurch sie leichter konsumierbar werden. Dies gilt für die interne und die externe Kommunikation.
Wie kann ich als kleines Unternehmen große Benefits bieten?
Es ist wichtig, zu wissen, was die Mitarbeiter wünschen. So können einfache Wünsche bereits große Benefits darstellen, die sich auch von kleinen Unternehmen finanzieren lassen. Die wirklich kostenintensiven Zusatzleistungen lassen sich über Dienstleister einkaufen, die auf die Bereitstellung von Benefits spezialisiert sind.
Quellen:
www.personalwissen.de, www.hrmony.de, www.personio.de, www.haufe.de, hrtalk.de, news.kununu.com, www.impulse.de, www.edenred-one.de, www.haufe.de, www.sinceritas.com, www.selbststaendig.de;