Der IT-Fachkräftemangel ist ein ernst zu nehmendes Problem, welches Sie in Ihrem Unternehmen vielleicht schon mit schwerwiegenden Konsequenzen erfahren mussten. Laut Studien fehlen knapp 100.000 IT-Fachkräfte in Deutschland, was letztendlich zu Produktions- sowie Entwicklungsausfällen führt und die gesamte Wirtschaft schwächt.
Doch anstatt den IT-Fachkräftemangel als gegeben hinzunehmen, sollten Unternehmer gegensteuern. Durch moderne Methoden der Mitarbeitergewinnung über ein intelligentes und abgestimmtes Brand Marketing sowie durch die eigene Ausbildung junger IT-Fachkräfte im Unternehmen steht ein breiter Werkzeugkasten der Bekämpfung des IT-Fachkräftemangels zur Verfügung.
Wir zeigen Ihnen auf, welche Kosten und welche Probleme der aktuelle Missstand mit sich bringt und was Sie in Ihrem Unternehmen dagegen machen können.
Das Wichtigste in 30 Sekunden
IT-Fachkräftemangel
- Knapp 100.000 IT-Fachkräfte fehlen aus unterschiedlichen Gründen in Deutschland, wobei jede offene Stelle in der durchschnittlich 118 Tage langen Vakanzzeit Kosten in Höhe von 37.300 EUR verursacht.
- Betroffen sind nahezu alle Unternehmen, wobei insbesondere größere Konzerne und IT-Dienstleister Probleme haben. Beim Blick auf die Berufe sind Software-Entwickler, IT-Projektkoordinatoren und IT-Administratoren gefragt.
- Unternehmen sollten dem IT-Fachkräftemangel kreativ entgegentreten und gegenüber der Konkurrenz durch Benefits herausstechen. Die Stellenanzeigen sind dabei in speziellen Jobportalen für IT-Fachkräfte am besten aufgehoben.
- Bei der Suche nach Alternativen können Fachkräfte im Ausland über die Regierungsinitiative „make it in Germany“ rekrutiert werden. Alternativ sollten Unternehmen immer auch selbst ausbilden oder die IT-Dienstleistungen über Freelancer zukaufen.
- Zahlungen zur betrieblichen Krankenversicherung und der betrieblichen Altersvorsorge sind ein gern gesehener Benefit, über den Unternehmen sich Attraktivität verleihen.
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Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in 30 Sekunden
- IT-Fachkräftemangel
- 1. Was ist eine IT-Fachkraft und wie macht sich der Mangel bemerkbar?
- 2. Was ist die Ursache für den IT-Fachkräftemangel, speziell in Deutschland?
- 3. Wie viele offene Stellen gibt es aktuell und wie viele werden es in Zukunft sein?
- 4. Wie ist der Fachkräftemangel im internationalen Vergleich?
- 5. Wie viel kostet eine unbesetzte Stelle und wie lange dauert es, sie zu besetzen?
- 6. Welche Unternehmen sind vor allem vom IT-Fachkräftemangel betroffen?
- 7. Welche IT-Berufe sind vor allem gefragt?
- 8. Wie viel verdient eine IT-Fachkraft im Schnitt?
- 9. Wie können neue IT-Stellen besetzt werden?
- 10. Wie stellt ein Unternehmen sich für IT-Fachkräfte interessant auf?
- 11. Gibt es Trends auf dem Arbeitsmarkt der IT-Branche im Vergleich zu anderen Branchen?
- 12. IT-Fachkräfte aus dem Ausland holen, lohnt sich das und was ist zu beachten?
- 13. IT-Fachkraft als Quereinsteiger? Wer kann IT-Fachkräfte ausbilden?
- 14. Sollte ich meine IT-Fachkräfte selbst ausbilden? Welche Ausbildungsberufe gibt es?
- 15. IT-Fachkräfte als Freelancer beauftragen? Wenn ja, welche Anlaufstellen gibt es und wie hoch ist der Stundenlohn/Stundensatz?
- 16. Fazit
1. Was ist eine IT-Fachkraft und wie macht sich der Mangel bemerkbar?
Die Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiter zeigt einem Unternehmen, welche Erwartungen die Belegschaft an die anderen Kollegen und die Vorgesetzten hat. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter macht sich aber nicht nur an der Einstellung gegenüber den Vorgesetzten und den Kollegen deutlich. Vielen Beschäftigten ist es wichtig, dass sie sich mit dem Unternehmen selbst und dessen Kultur identifizieren können.
2. Was ist die Ursache für den IT-Fachkräftemangel, speziell in Deutschland?
Eine einzige Ursache für den IT-Fachkräftemangel ist so leicht nicht zu benennen, da es sich vielmehr um einen Mix aus verschiedenen Ursachen handelt. Welche Gründe zum Fachkräftemangel führen und warum es besonders die Branche der Informationstechnologie trifft, entnehmen Sie der folgenden Liste:
- Die Alterspyramide in Deutschland steigt, sodass mehr Menschen aus dem Arbeitsleben ausscheiden, als dass welche nachkommen. Ein generelles Problem der heutigen Arbeitswelt.
- Viele Unternehmen bauen noch immer IT-Abteilungen auf oder stocken zumindest Personal auf, sodass die Nachfrage dauerhaft steigt.
- Die Entwicklung in der IT-Branche ist rasant, sodass stetig neue Fachkräfte benötigt werden, die sich auf innovative Technologien spezialisiert haben. Die Ausbildung hängt der Entwicklung immer hinterher.
- In Deutschland herrscht Vollbeschäftigung, sodass es keine freien Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt gibt. Freie Stellen können nicht durch arbeitslose IT-Fachkräfte besetzt werden.
- Es findet eine falsche Ausbildung statt, da IT-Wissen noch immer nicht in jedem Ausbildungsplan steht, jedoch heutzutage in fast jedem Beruf benötigt wird. Gleiches gilt für den Schulplan der Bundesländer.
- IT-Berufe sind besonders ausbildungsbedürftig, was sich in der Anzahl an Hochschulabsolventen niederschlägt.
- Im Sektor IT herrscht ein weltweiter Wettbewerb. Die Konkurrenz unter Arbeitgebern ist somit groß, wodurch eine riesige Nachfrage auf ein geringes Angebot trifft.
- IT-Fachkräfte sind sich ihres hohen Stellenwertes bewusst und rufen dadurch höhere Gehälter auf. Wenn Unternehmen sich ihre Gehaltsstruktur nicht zerstören wollen, stellen Sie keine IT-Experten ein und fördern somit einen zusätzlichen hausgemachten Fachkräftemangel.
3. Wie viele offene Stellen gibt es aktuell und wie viele werden es in Zukunft sein?
Wenn es um die realistischen Zahlen zum Thema IT-Fachkräftemangel geht, so sollte ein Blick auf die Daten von Bitkom vollzogen werden. Der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche ist erster Ansprechpartner für verlässliche Zahlen.
So waren für das Jahr 2021 insgesamt 96.000 freie Stellen für IT-Fachleute gemeldet. Ein Anstieg gegenüber 2020 um 12 %. Im Vor-Corona-Jahr waren es bereits 124.000 offene Arbeitsplätze im IT-Sektor über alle Branchen hinweg. Die Unternehmen gehen davon aus, dass die Rekordzahlen schon bald gebrochen werden und sich stetig zuspitzen werden. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer teilten Bitkom mit, dass sie eine Verschlechterung rund um das Thema IT-Fachkräftemangel erwarten.
4. Wie ist der Fachkräftemangel im internationalen Vergleich?
Eine IT-Fachkraft ist heute in der Lage, ihre Arbeit global durchzuführen. Aus diesem Grund kann durch die starke weltweite Vernetzung von einem globalen Arbeitsmarkt gesprochen werden, in dem Arbeitskräfte austauschbar sind. Durch die Vernetzung ist jedoch eine internationale Konkurrenz entstanden, die global um Fachkräfte kämpft. Problematisch hierbei ist, dass die Bezahlung von Spezialisten der IT-Branche in Deutschland als gering angesehen werden muss.
Während hierzulande etwa 85.000 EUR an einen Softwareentwickler gezahlt werden, sind es in den USA knapp 150.000 EUR. Die USA decken ihren Fachkräftemangel somit durch das Abwerben bei der Konkurrenz über höhere Gehälter. Aus vielen Ländern der Welt lassen sich Zahlen zur IT-Fachkräftelücke finden. So fehlen in Österreich 10.000, in Schweden 70.000, in Polen knapp 100.000 und in Russland 170.000 Spezialisten. Experten gehen davon aus, dass es im Jahr 2030 weltweit etwa 2,3 Millionen unbesetzte Stellen im IT-Sektor geben wird.
5. Wie viel kostet eine unbesetzte Stelle und wie lange dauert es, sie zu besetzen?
Dass eine unbesetzte Stelle nicht direkt Geld kostet, leuchtet ein, da keine Gehälter oder Löhne gezahlt werden müssen. Doch genauso klar sollte es sein, dass indirekt dennoch Kosten entstehen, die offiziell als „Cost of Vacancy“ bezeichnet werden. Hiermit wird gemessen, welche Gelder den Unternehmen durch verzögerte Prozesse, Produktionsausfälle oder erhöhte Ersatzbeschaffungen verloren gehen.
Die Jobbörse Stepstone hat ermittelt, dass eine unbesetzte Stelle im Schnitt 29.000 EUR kostet. Doch gerade der IT-Fachkräftemangel geht ins Geld. Eine vakante Stelle im Bereich der Computerspezialisten steht ganz weit oben in der Liste und ist mit durchschnittlichen 37.300 EUR zusammen mit den Fachkräften im Gesundheitswesen am teuersten.
Im gleichen Zusammenhang ermittelte Stepstone die Dauer, die für eine Nachbesetzung einer offenen Stelle eingeplant werden muss. Auch hier liegen die IT-Fachkräfte auf den oberen Plätzen. Durchschnittlich liegt die Vakanzzeit einer unbesetzten Stelle bei 101 Tagen. Auch hier sind die Gesundheitsspezialisten am schwierigsten nachzubesetzen. 142 Tage beträgt die Vakanzzeit. Hinter den Handwerkern mit 133 Tagen folgen bereits die IT-Fachleute mit einer Vakanzzeit von 118 Tagen.
Tipp
Die gesammelten Zahlen der Stepstone-Studie zu den „Cost of Vacancy“ finden Sie in diesem PDF.
6. Welche Unternehmen sind vor allem vom IT-Fachkräftemangel betroffen?
IT-Fachkräfte sind in der heutigen Arbeitswelt in nahezu jedem Unternehmen eingebunden. Größere Konzerne haben ganze IT-Abteilungen, in denen zahlreiche Mitarbeiter entwickeln, Projekte koordinieren oder die Hardware pflegen. Besonders vom IT-Fachkräftemangel betroffen sind jedoch die Unternehmen, die sich als Dienstleister auf die Bereitstellung von IT-Services spezialisiert haben. Bei diesen Betrieben besteht das Kerngeschäft aus der Informationstechnologie, weshalb sie viel deutlicher unter dem Fachkräftemangel leiden als andere Unternehmen, bei denen die IT zwar notwendig, aber nicht lebenswichtig für den Fortbestand ist.
Zu den besonders Betroffenen zählen die Systemhäuser, Softwareunternehmen, Cloudanbieter, Telekommunikationsbetriebe oder auch klassische Werbeagenturen. Außerdem sind Start-Ups überdurchschnittlich hart betroffen, da diese häufig auf neue Softwarelösungen setzen und noch häufiger gerade erst in der Entwicklung stecken. Ohne IT-Fachkräfte fällt in jungen Unternehmen das Wachstum besonders schwer.
7. Welche IT-Berufe sind vor allem gefragt?
Bei der Suche nach den gefragtesten IT-Berufen gibt erneut der Branchenverband Bitkom die verlässlichsten Auskünfte. So stach laut dem Berliner Verein mit Abstand der Software-Entwickler bei den am stärksten nachgefragten Berufen innerhalb des IT-Sektors heraus. Gleich 41 % aller Gesuche nimmt der Beruf für sich in Anspruch, der auf Kundenanforderungen hin eine Software programmiert oder bereits vorhandene Lösungen weiterentwickelt.
Auf dem zweiten Platz folgen die IT-Projektkoordinatoren, die ganze Prozesse steuern und die Verantwortung für größere Projekte rund um die IT übernehmen. Knapp 20 % der offenen Stellen betreffen diesen verantwortungsvollen Beruf. Ebenfalls noch auf dem Treppchen landen die IT-Administratoren mit 13 %. Diese Gruppe innerhalb der IT-Spezialisten ist in den Unternehmen beschäftigt und kümmert sich um alle Dinge rund um die IT. Hierzu gehören der reibungslose Ablauf von Schnittstellen zu den Kunden im Externen und eine saubere Performance der Hard- und Software im eigenen Betrieb. Außerdem sind Big-Data-Experts (7 %) und IT-Sicherheitsexperten sowie Datenschutzspezialisten mit je 4 % gefragt.
8. Wie viel verdient eine IT-Fachkraft im Schnitt?
Der Marktführer zur jährlichen Vergütungsstudie im Sektor Informationstechnologien ist der digitale Gehaltsdienstleister Compensation Partner mit der größten deutschen Vergütungsdatenbank. Aktuelle Zahlen des Hamburger Unternehmens sagen aus, dass eine IT-Fachkraft in Deutschland durchschnittlich über alle Beschäftigte 64.200 EUR verdient, wobei Frauen mit 60.000 EUR unter den Männern mit 64.700 EUR liegen.
Dabei fällt zusätzlich auf, dass in größeren Konzernen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern das Gehalt mit 77.956 EUR deutlich höher liegt als bei kleineren Betrieben mit weniger als 100 Mitarbeitern, wo nur etwa 56.480 EUR gezahlt werden.
Eine Führungskraft in der IT-Branche kann monatlich auf eine Entlohnung in Höhe von etwa 130.000 EUR hoffen, was dem Doppelten der Fachkraft entspricht. Ein Blick auf die einzelnen Berufe innerhalb der IT-Fachkräfte zeigt ebenfalls deutliche Unterschiede auf, was der folgenden Liste entnommen werden kann. Die Beträge geben hierbei den Median wieder, damit Besserverdiener nicht die Statistik verfälschen.
- IT-Beratung: 75.736 EUR
- IT-Sicherheit: 69.911 EUR
- Softwareentwicklung Mobile: 68.487 EUR
- Softwareentwicklung Backend: 66.061 EUR
- IT-Projektleitung: 63.973 EURS
- SAP-Beratung: 63.171 EUR
- Scrum Master: 62.120 EUR
- SAP-Entwicklung: 59.965 EUR
- Softwareentwicklung: Frontend: 57.273 EUR
Tipp:
Die aktuelle Vergütungsstudie von Compensation Partner erscheint jährlich im Januar und ist auf der Website des Unternehmens bestellbar mit der Bezeichnung „IT-Funktionen & IT-Regionalvergleich 2022, 13.507 Datensätze, 228 Seite“
9. Wie können neue IT-Stellen besetzt werden?
Nachdem wir Ihnen nun alle Facetten rund um den IT-Fachkräftemangel aufzeigen konnten, wollen wir unseren Blick wieder nach vorne richten. Der Fachkräftemangel existiert und kostet Geld, sodass dieser bekämpft werden muss. Es leuchtet ein, dass durch das Verändern einfacher Stellschrauben nicht plötzlich alle IT-Stellen besetzt werden können.
Dennoch stehen Unternehmen ein paar Potenziale beim Finden von Fachkräften zur Verfügung, die es zu nutzen gilt. Über alle Branchen hinweg ist eine moderne Ansprache nötig, die insbesondere bei den IT-Fachkräften auf Interesse stoßen wird. Soll der Weg der klassischen Stellenanzeigen gegangen werden, so ist auf die Nutzung von Online-Portalen zu achten. Technikaffine IT-ler werden eher im Internet auf interessante Stellenanzeigen aufmerksam als in der lokalen Presse. Hierdurch steigert sich außerdem die Reichweite, was bei einem ortsunabhängigen Job ein klarer Vorteil ist.
Es sei jedoch gesagt, dass mehr als die Hälfte aller IT-ler sich laut einer Studie von „get in IT“ nicht auf Stellenanzeigen bewirbt, sondern von Unternehmen umworben werden will. Hierdurch geraten Headhunter als potenzielle Lösung für den eigenen Fachkräftemangel in den Vordergrund. Die Headhunter können starke Fachkräfte vom neuen Arbeitgeber überzeugen und hierdurch einen Wechsel forcieren. Es ist dabei wichtig, dass das werbende Unternehmen die Bedürfnisse der IT-Fachkräfte erfüllt, sodass durchaus Geld in das Brand-Marketing fließen sollte.
10. Wie stellt ein Unternehmen sich für IT-Fachkräfte interessant auf?
Damit ein Unternehmen interessant für IT-Fachkräfte wird und im Vergleich der Marktbegleiter bessere Chancen erhält, müssen die Bedürfnisse der potenziellen Arbeitnehmer bekannt sein. Anschließend können Maßnahmen ergriffen werden, die die eigene Marke des Unternehmens für IT-ler erstrebenswert macht.
Welche Bedürfnisse IT-Fachkräfte haben, hat der Developer Survey von Stack Overflow aus dem Jahr 2020 ergeben. So ist mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer in der IT-Branche an der verwendeten Programmiersprache und an der generellen Technikaffinität des potenziellen neuen Arbeitgebers interessiert. Das Unternehmen sollte somit immer auf der Höhe der Zeit sein, um moderne Fachkräfte zu anzusprechen.
An zweiter Stelle der Bedürfnisse folgt bereits die generelle Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. Hier gilt es über Benefits für Mitarbeiter zu punkten, die in nahezu unbegrenzter Form auftreten können. Beispielsweise lassen sich potenzielle Arbeitnehmer durch das Überlassen technischer Geräte, durch Zuschüsse zur Mobilität oder durch die Möglichkeit der Arbeit von zu Hause überzeugen.
Außerdem sind Zahlungen zur betrieblichen Krankenversicherung und der betrieblichen Altersvorsorge ein gern gesehener Benefit, über den Unternehmen sich Attraktivität verleihen.
Auf den weiteren Plätzen der Bedürfnisse von IT-Fachkräften folgen der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten, die Aufstiegschancen im Unternehmen und die Relevanz der eigenen Tätigkeit im betrieblichen Ablauf. Erfüllen Arbeitgeber all diese Wünsche, sind sie gut aufgestellt für die Ansprache an potenzielle neue IT-Fachkräfte.
Wir können Ihnen helfen!
Eine Alters- und Gesundheitsvorsorge wird bei steigendem IT-Fachkräftemangel immer wichtiger, sodass wir Ihnen bei der Implementierung eines solchen Systems oder jeglichen Fragen gerne helfen wollen. Vereinbaren Sie noch heute unverbindlich einen Termin mit uns und machen Sie aktuelle und potenzielle Mitarbeiter glücklich!
11. Gibt es Trends auf dem Arbeitsmarkt der IT-Branche im Vergleich zu anderen Branchen?
Um dem IT-Fachkräftemangel entgegenzutreten, müssen die speziellen Feinheiten des Arbeitsmarktes dieser Branche beachtet werden. So sollten Arbeitgeber Teil der Communitys werden, in denen die IT-ler sich austauschen. Hier seien die interessanten Sammelbecken wie Stack Overflow, Lynda.com oder Odin Project genannt, die als wichtige Anlaufstelle für IT-Fachkräfte gelten. Arbeitgeber können über die Foren ihre Stellenanzeigen teilen oder direkt in Kontakt mit einzelnen Mitgliedern treten.
Eine andere, recht spezielle Methode ist das Abwerben von Freelancern. IT-ler treten häufig als Selbstständige auf und suchen sich ihre Aufträge in Freiberuflergruppen. Es besteht hier immer die Möglichkeit, dass aus einem befristeten Projekt eine Festanstellung wird.
Eine weitere Chance in diesem internationalisierten Wirtschaftssektor ist die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland, wobei wir diesem Themenfeld ein eigenes Kapitel gewidmet haben. Ein letztgenannter Tipp für die speziellen Trends des IT-Arbeitsmarktes ist die Nutzung von Nischen-Jobbörsen. Diese sind für IT-Fachkräfte zahlreich vorhanden, wie die kleine Auswahl in der Infobox aufzeigt. Über die Veröffentlichung von Stellenanzeigen auf spezialisierten Webseiten ist die direkte Ansprache der Zielgruppe problemlos möglich.
Interessante Nischen-Jobbörsen für IT-Fachkräfte:
get-in-it-de; programmiererjobboerse.de; 4scotty.com; it-entwickler-jobs.de; dasauge.de; entwickler-forum.de; jobs.heise.de; germantechjobs.de
12. IT-Fachkräfte aus dem Ausland holen, lohnt sich das und was ist zu beachten?
Die IT-Branche ist global aufgestellt wie kaum ein anderer Arbeitnehmersektor. Laut Berechnungen des Kompetenzzentrums für Fachkräftesicherung (KOFA) auf Grundlage von Daten der Bundesagentur für Arbeit aus 2020 besitzen 13,9 % der Experten in IT-Berufen eine ausländische Nationalität. Im Schnitt aller Berufe liegt diese Zahl gerade einmal bei 8,9 %. Die Besetzung offener Stellen durch Ausländer funktioniert somit und nimmt seit Jahren stetig zu.
Die meisten IT-Fachkräfte mit ausländischen Pässen in Deutschland kommen aus Indien (14.196), gefolgt von Russland (4.729) und der Türkei (4.631). Die Bundesregierung legt in ihrem Informationsportal „Make it in Germany“ den aktuellen Fokus auf das Anwerben von Fachkräften aus Vietnam, Indonesien und Philippinen, da in diesen Ländern die Qualität der IT-ler als besonders stark eingestuft wird. Aus diesen Gründen sind Experten aus dem Ausland durchaus eine Lösung für den IT-Fachkräftemangel, wobei die internationale Konkurrenz groß ist.
Deutsche Unternehmen müssen im globalen Wettbewerb um Arbeitnehmer die gleichen Benefits für Mitarbeiter bieten und sich genauso attraktiv aufstellen wie im nationalen Wettbewerb. Wichtig für Arbeitgeber ist das Einhalten von Gesetzen und Regeln rund um die Einwanderung. Zunächst müssen Sie die ausländischen Qualifikationen anerkennen lassen, im Anschluss ist für Nicht-EU-Ausländer ein Visum zu beantragen und abschließend könne Sie das sogenannte „beschleunigte Fachkräfteverfahren“ in Auftrag geben.
Tipp:
Alle Gesetze und Regelungen zum Anwerben ausländischer Arbeitnehmer aus Drittstaaten sind von der Bundesregierung unter der Website make-it-in-germany.com zusammengefasst.
13. IT-Fachkraft als Quereinsteiger? Wer kann IT-Fachkräfte ausbilden?
Stellen für IT-Fachkräfte sind meist anspruchsvoll und nur sehr selten ohne spezielle Vorkenntnisse oder eine Ausbildung auszuführen. Aus diesem Grund muss sich ein Quereinsteiger aus anderen Berufen Wissen aneignen, bevor der eigentliche Job zur Zufriedenheit für den Arbeitgeber ausgeführt werden kann. Um dieses Wissen zu erlangen, bieten diverse Stellen Fortbildungen und Umschulungen. Da die Zeit meist begrenzt und das zu vermittelnde Wissen nicht zu unterschätzen ist, sind die meisten Angebote auf Spezialinhalte begrenzt.
Doch auch die komplette Umschulung zur IT-Fachkraft wird angeboten. Beispielsweise durch das Business IT Learning Center, welches über Fachdozenten alle Grundlagen einer klassischen Ausbildung vermittelt und den Teilnehmern zum Abschluss die Prüfung vor der IHK ermöglicht. Durch diesen und andere Anbieter können aus Ausbildungsabbrechern, Rehabilitanden und Menschen mit einer Fachoberschulreife in der Tasche echte IT-Fachkräfte werden. Innerhalb eines Unternehmens lässt sich der IT-Fachkräftemangel hierdurch effektiv bekämpfen.
14. Sollte ich meine IT-Fachkräfte selbst ausbilden? Welche Ausbildungsberufe gibt es?
Der wohl beste Weg raus aus dem IT-Fachkräftemangel ist die Ausbildung junger und engagierter Menschen. Zwar schlägt der demografische Wandel bei dieser Methode voll zu und ein Wettbewerb bei der Auswahl der besten Schülerinnen und Schüler herrscht vor, doch ist die eigene Ausbildung von IT-Fachkräften äußerst sinnvoll. Die Auszubildenden sind voll im Unternehmen integriert und erlernen alle Fähigkeiten, die sie für das spätere Berufsleben brauchen und die sie für das ausbildende Unternehmen äußerst wichtig werden lassen.
Für die jungen Menschen stehen klassische duale Ausbildungen mit Zeiten in der Berufsschule und im Büro oder aber duale Studiengänge mit Lehrgängen an der Universität zur Verfügung. Die klassische Ausbildung kann direkt nach der Schule mit einem einfachen Realschulabschluss absolviert werden. Aktuell steht eine Auswahl der folgenden IT-Ausbildungen und Studiengängen zur Verfügung, die einen variantenreichen Ausweg aus dem IT-Fachkräftemangel bieten:
- IT System-Elektroniker
- Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung
- Fachinformatiker für Systemintegration
- Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse
- Fachinformatiker für digitale Vernetzung
- Gamedesigner / Gamedesignerin
- Kaufmann / Kauffrau für IT Systemmanagement
- Kaufmann / Kauffrau für Digitalisierungsmanagement
- Kaufmann / Kauffrau für E-Commerce
- Studium der Informatik (B.Sc.)
- Mediendesign (B.A.)
- Digital Business Management (B.A.)
- Verwaltungsinformatik (B.Sc. oder B.A.)
15. IT-Fachkräfte als Freelancer beauftragen? Wenn ja, welche Anlaufstellen gibt es und wie hoch ist der Stundenlohn/Stundensatz?
Haben Unternehmen selbst kein Interesse daran, den IT-Fachkräftemangel zu bekämpfen, so bietet sich Ihnen die Möglichkeit des Zukaufs. Vor allem, wenn nicht so häufig IT-Aufgaben im Unternehmen anfallen, so kann sich der Zugriff auf Dienstleister oder Freelancer am Ende rechnen. Das Vorhalten eigener IT-Ressourcen ist teuer und häufig wird im Fall der Fälle sogar Nischenwissen benötigt, welches spezialisierte Freelancer schnell zur Verfügung stellen können.
Entweder arbeiten die Unternehmen mit Dienstleistern zusammen oder sie bleiben noch flexibler und begeben sich selbst auf die Suche nach selbstständigen IT-Fachkräften. Die Vermittlung läuft über entsprechende Freelancer-Börsen, auf denen die Anbieter gelistet sind und dort ihre Kenntnisse, die Verfügbarkeit und meist auch die Stundensätze angeben. Ein Unternehmen kann die zur Aufgabe passenden Freelancer über die Plattformen kontaktieren und buchen. Die Kommunikation findet in den meisten Fällen online statt, wobei es sicherlich möglich ist, den Freelancer ins eigene Unternehmen zu bestellen.
Der Stundenlohn der Freelancer hängt stark von deren Qualifikation und den Aufgaben ab, die das jeweilige Projekt erfordert. Zwischen 80 und 130 EUR Stundenlohn sollten eingeplant werden, um auf diese Weise den unternehmensinternen IT-Fachkräftemangel auszugleichen.
16. Fazit
Der IT-Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Verschiedene Ursachen sorgen dafür, dass knapp 100.000 Fachkräfte im IT-Sektor fehlen. Die Tendenz ist steigend. Unbesetzte Stellen kosten Sie als Unternehmen bares Geld, weshalb Sie mit kreativen Maßnahmen entgegensteuern sollten.
Da die Konkurrenz im Werben nach den besten Fachkräften groß ist, muss Ihr gesamtes Unternehmen einem Wandel zu einem attraktiven Arbeitgeber vollzogen werden. Bieten Sie Benefits für Mitarbeiter wie Home-Office, eine betriebliche Altersvorsorge oder betriebliche Krankenversicherung und gehen Sie dabei auf die speziellen Bedürfnisse der IT-Fachkräfte ein.
Da der Arbeitsmarkt der IT-ler international ist, wird in vielen Unternehmen der Zugriff auf ausländische Arbeitnehmer erfolgreich praktiziert. Die Bundesregierung hilft bei der Beschaffung durch verschlankte Gesetze.
Das beste Mittel im Kampf gegen den IT-Fachkräftemangel ist jedoch die eigene Ausbildung im Unternehmen, durch die Sie junge Leute zu loyalen Fachkräften verwandeln. Hierdurch können Sie die Ursache aller Probleme bereits im Keim ersticken und an der Wurzel selbst tätig werden.
Wir können Ihnen helfen!
Eine Alters- und Gesundheitsvorsorge wird bei steigenden Sozialausgaben immer wichtiger, sodass wir Ihnen bei der Implementierung eines solchen Systems oder jeglichen Fragen gerne helfen wollen. Vereinbaren Sie noch heute unverbindlich einen Termin mit uns und machen Sie aktuelle und potenzielle Mitarbeiter glücklich!
Quellen:
www.heise.de, recruitee.com, www.personio.de, www.gulp.de, www.stepstone.de, www.kofa.de, www.compensation-partner.de, softgarden.com